Edeka Kröger in Winsen: Kunden ein Stück Normalität zurückgeben
Einkaufen in Corona-Zeiten: Edeka Kröger setzt auf Raumüberwachung statt Sicherheitsdienst am Eingang
thl. Winsen. Seit Beginn der Pandemie im März vergangenen Jahres ist auch beim Einkaufen nichts mehr so, wie es mal war. Maskenpflicht, Hamstereinkäufe, begrenzte Einlasszahlen und vieles mehr sind Sachen, mit denen sich Kaufleute und Kunden auseinandersetzen müssen.
Das WOCHENBLATT sprach mit der Geschäftsführung von Edeka Kröger im Schanzenhof in Winsen über die "Neuerungen", wie das Unternehmen diese gelöst hat und wie diese bei den Kunden ankommen.
WOCHENBLATT: "Man hört immer wieder, dass es in Geschäften zu verbalen Auseinandersetzungen kommt, weil Kunden sich weigern, eine Maske aufzusetzen. Wie ist es bei Ihnen?"
Geschäftsführer Dirk Kröger: "Wir müssen unseren Kunden ein großes Lob aussprechen, hier gab und gibt es keine Probleme. Unsere Kunden haben die Maskenpflicht sofort akzeptiert. Gleiches gilt übrigens auch für unser gesamtes Hygienekonzept, das vom Gesundheitsamt kontrolliert und gelobt wurde."
WOCHENBLATT: "In vielen Supermärkten stehen an den Eingängen Sicherheitsdienste, die darauf achten, dass nicht zu viele Kunden den Laden betreten. Hier steht niemand. Warum nicht?"
Assistent der Geschäftsleitung Maik Zwick: "Das ist auf unser Raumüberwachungssystem zurückzuführen. Sowohl am Ein- als auch am Ausgang werden die Kunden von insgesamt 15 HD-Kameras erfasst. Daraus errechnet das zertifizierte System die Kundenanzahl, die im Markt ist. Derzeit dürfen es 182 sein. Wird diese Zahl überschritten, schlägt das System Alarm. Die Kameras erkennen übrigens auch, wenn ein Kunde keine Maske trägt."
WOCHENBLATT: "Das klingt spannend. Damit dürften Sie Vorreiter in der Region sein."
Filialverantwortlicher Thomas Hoth: "Durch dieses System haben wir im Gegensatz zu anderen Supermärkten auch keine Einkaufswagen-Benutzungspflicht. Dadurch können wir unseren Kunden ein Stück Normalität beim Einkauf zurückgeben."
Geschäftsführer Sönke Kröger: "Wichtig ist auch, dass datenschutzrechtlich alles in Ordnung ist. Die Aufnahmen der Kamera werden nicht gespeichert."
WOCHENBLATT: "Wir wird bei Ihnen das kontaktlose Bezahlen umgesetzt?"
Dirk Kröger: "Neben den üblichen Zahlungsmöglichkeiten mit EC-Karte und an unseren Selbstscannerkassen, haben wir das System 'Scan & Go' eingeführt. Voraussetzung für die Nutzung ist die Installation der Edeka-App und die Freischaltung der Bezahlfunktion. Wir sind erst der fünfte Edeka-Markt in Norddeutschland, der dieses System anbietet."
WOCHENBLATT: "Wie funktioniert das genau?"
Maik Zwick: "Der Kunde scannt seine Artikel über die App mit seinem Smartphone sofort, wenn er sie aus dem Regal nimmt. Ist der Einkauf fertig, erfolgt die Bezahlung über QR-Code. Mit diesem kann der Kunde den Markt über die Fastlane verlassen - völlig kontaktlos und ohne Wartezeiten an der Kasse. Auf Wunsch ist aber über den QR-Code auch Barzahlung an der Kasse möglich."
WOCHENBLATT: "Das sind ja viele positive Veränderungen. Was ist noch neu im Markt?"
Fleischermeister Sören Ehlers-Voß: "Wir haben jetzt auch einen Koch im Team. Dadurch bieten wir in unserer heißen Theke neben Snacks auch einen wechselnden Mittagstisch an. Natürlich gibt es auch Beratungen und auf Wunsch Rezepte. Großbestellungen sind nach Corona selbstverständlich auch wieder möglich."
Sönke Kröger: "Wir bieten jetzt seit rund einem Jahr auch sämtliche Postdienstleistungen an und sind Paketstation für DHL-Pakete. Das bedeutet, dass sich die Kunden ihre Pakete auch hierher liefern lassen können, um sie später, im Rahmen unserer längeren Öffnungszeiten, hier abzuholen."
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