Land fördert Pilotprojekt
Erste inklusive Social-Media-Agentur startet in Winsen
In Winsen ist ein bemerkenswertes Pilotprojekt gestartet: Unter dem Namen „SuperSocial“ hat die Lebenshilfe Lüneburg-Harburg gGmbH die landesweit erste Social-Media-Agentur ins Leben gerufen, die Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringt. Das Projekt, das für drei Jahre vom Europäischen Sozialfonds und der niedersächsischen NBank mit mehr als 580.000 Euro gefördert wird, bietet eine inklusive Alternative zu traditionellen Werkstätten.
Gemeinsam gestalten und berichten
Katja Zobel, Bereichsleiterin der Lebenshilfe-Werkstätten, erinnert sich an die Anfänge des Projekts: „Wir haben uns gefragt, ob die Lebenshilfe überhaupt Social Media braucht, und sind schnell zu einem klaren 'Ja' gekommen. In Kooperation mit der Beratungsagentur Mandarin Care haben wir dieses Projekt auf die Beine gestellt. Hier berichten wir nicht nur über Menschen mit Behinderung, sondern gemeinsam mit ihnen.“ Das fünfköpfige Team, unterstützt von zwei Social-Media-Experten, bringt frischen Wind in die Arbeitswelt.
Ein Ausrufezeichen für die Inklusion
Bei der offiziellen Übergabe des Förderungsbescheids vom Land schwärmte jetzt Regionalstaatssekretär Matthias Wunderling-Weilbier von der Innovationskraft des Projekts: „Wir setzen damit ein Ausrufezeichen. Es zeigt Lösungen, um den Arbeitsmarkt für Menschen mit Behinderung zu öffnen.“ Wunderling-Weilbier hofft, dass die positiven Erfahrungen aus diesem Projekt als Vorbild für weitere Initiativen dienen.
Auch Winsens stellvertretende Bürgermeisterin Sabine Lehmbeck zeigte sich begeistert: „Das Büro an der Bahnhofstraße ist eine echte Bereicherung für unsere Stadt. Es steigert deren Attraktivität und bietet moderne Arbeitsplätze.“
Talente fördern und entwickeln
Leonie Schmieta, Fotografin und Job-Coach bei "SuperSocial", erläutert den Auswahlprozess der Mitarbeiter: „Sie haben sich mit Lebenslauf und Anschreiben beworben, um sich auf den allgemeinen Arbeitsmarkt vorzubereiten.“ Ein Beispiel für den Erfolg dieses Ansatzes ist Annabell Lavicka-Rother. „Ich habe mich sofort beworben, als ich von dem Projekt erfuhr. Am meisten Spaß machen mir die Fotografie und Bildbearbeitung“, erzählt Annabell begeistert. Trotz der Herausforderungen, wie dem täglichen Pendeln von Lüneburg nach Winsen, ist sie froh, bei "SuperSocial" arbeiten zu können und schätzt die Wertschätzung, die sie erhält.
Flexibilität und Vielfalt
Projektleiter Marc Wolter betont die flexible Arbeitszeitgestaltung: „Die Mitarbeitenden werden je nach Belastbarkeit zwischen drei Stunden am Tag und in Vollzeit eingesetzt.“ Die Bandbreite der Aufgaben reicht von der Erstellung von Social-Media-Beiträgen über das Gestalten von Flyern bis hin zur Umsetzung von Fotoaufträgen.
"SuperSocial" bietet nicht nur eine berufliche Perspektive, sondern auch die Möglichkeit, individuelle Talente zu entdecken und zu fördern. Das Projekt hat das Potenzial, ein wegweisendes Modell für eine inklusive Arbeitswelt zu werden. Durch die enge Zusammenarbeit mit regionalen Netzwerkpartnern und die Unterstützung von Mandarin Care wird das Projekt kontinuierlich weiterentwickelt.
Unterstützung und Aufträge gesucht
Um das Fortbestehen und Wachstum von "SuperSocial" zu sichern, sind externe Aufträge entscheidend. Kleine und mittelständische Unternehmen, die Social-Media-Beiträge, Flyer oder Unterstützung bei ihrem Internetauftritt benötigen, können sich gerne an die Agentur wenden. „Wir freuen uns über jede Unterstützung. Wer gerade ein Unternehmen gründet oder nicht viel Budget hat und bereit ist, auf hochwertige Ergebnisse etwas länger zu warten, ist bei uns genau richtig“, so Wiebke Krohn vom Arbeitgeberverband Lüneburg und Nordost Niedersachsen e.V.. "SuperSocial" arbeitet derzeit an einem eigenen Internetauftritt und ist unter Tel. 04171 - 8486690 oder persönlich in der Bahnhofstraße 3 in Winsen erreichbar.
Redakteur:Anika Werner aus Winsen |
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