Nur 3,7 Prozent Arbeitslose
Arbeitsagentur und Jobcenter stellten Jahresbericht 2019 vor / Neue Programme aufgelegt
thl. Winsen. Der Landkreis Harburg weist im Bezirk der Agentur für Arbeit, zu dem auch die Kreise Lüchow-Dannenberg, Lüneburg und Uelzen gehören, zum wiederholten Mal die niedrigste Arbeitslosenzahl auf. Nachdem die Quote in 2018 bei 3,9 Prozent lag, sank sie im vergangenen Jahr auf 3,7 Prozent. Zum Vergleich: Uelzen hat 5,0 Prozent, Lüneburg 5,3 Prozent und Lüchow-Dannenberg sogar 7,3 Prozent. Und sogar das Land und der Bund mit 5,0 Prozent sind deutlich schlechter gestellt.
Insgesamt sank die Arbeitslosenzahl im Landkreis Harburg im vergangenen Jahr von 5.284 auf 5.155.
Diese Zahlen nannten Kerstin Kuechler-Kakoschke, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, und Frank Weiher, Bereichsleiter des Jobcenters Landkreis Harburg, am Donnerstag beim Jahres-Pressegespräch. Arbeitsagentur und Jobcenter "teilen" sich quasi ihre Kunden. Die Arbeitsagentur betreut derzeit 2.582 Arbeitslose, das sind 98 mehr als noch im Vorjahr. Beim Jobcenter sind 2.573 Arbeitslose registriert, das sind 227 weniger als noch in 2018. Die Zahl der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze erhöhte um 1.841 (+ 2,8 Prozent) auf 66.534. Insgesamt 103.720 Einwohner des Landkreises (+ 2.297 Personen/2,3 Prozent) gehen einer sozialversicherungspflichtigen Arbeit nach. Die Branchen mit den meisten sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen im Landkreis sind:
1. Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kfz: 24,8 Prozent (16.533 Arbeitsplätze)
2. Gesundheits- und Sozialwesen: 13,5 Prozent (8.970)
3. Verarbeitendes Gewerbe: 11,0 Prozent (7.307).
"Ich gehe nicht davon aus, dass die Arbeitslosenquote in diesem Jahr ansteigen wird", zeigte sich Kerstin Kuechler-Kakoschke sicher. "Durch den immer stärker spürbaren Fachkräftemangel entstehen am Arbeitsmarkt immer neue Chancen. Zudem sehe ich keinerlei Anzeichen für einen Konjunktureinbruch." Von daher würde sich die Zahl der Beschäftigten noch weiter erhöhen.
Um noch mehr Menschen wieder in den Job zu bekommen, setzt das Jobcenter auf zwei Säulen. Bei der "Teilhabe am Arbeitsmarkt" kann der Lohn von Menschen, die in sieben Jahren sechs Jahre lang ohne Beschäftigung waren, über fünf Jahre bezuschusst werden. Für die ersten zwei Jahre übernimmt das Jobcenter dabei alle Kosten. Danach sinkt der Zuschuss auf bis zu 70 Prozent. Bei der Eingliederung von Langzeitarbeitslosen (mindestens zwei Jahre am Stück) zahlt das Center im ersten Jahr der Anstellung 75 Prozent, im zweiten Jahr die Hälfte des Lohns. Mit diesen Programmen habe man im vergangenen Jahr bereits 39 Menschen wieder in das Arbeitsleben integriert, sagte Frank Weiher. In diesem Jahr habe man sich 60 als Ziel gesetzt.
Die Arbeitsagentur reagiert auf die sich stetig verändernde Arbeitswelt und schafft neue Beratungsstellen für Jugendliche, Arbeitssuchende, Beschäftigte, die eine neue Herausforderung suchen, und Unternehmen.
Für Weiterbildung, Qualifizierung und Eingliederung steht der Arbeitsagentur für vier Landkreise ein Budget von 21,4 Millionen Euro zur Verfügung, dem Jobcenters im Landkreis Harburg 6,8 Millionen Euro.
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