Kalte Nahwärme für die Region
Stadtwerke Winsen nehmen erstes zentrales Erdwärmenetz in Betrieb

Vertreter von Stadtwerken, Aufsichtsrat, Stadt- und Kreisververwaltung besichtigten den Erdwärmekollektor (v. li.): André Wiese, Peter Hamann (Projektleitung), Hans-Georg Preuß, Malte Tödter, Nino Ruschmeyer, Andrea Röhrs und Martin Porth | Foto: Christina Opeldus
  • Vertreter von Stadtwerken, Aufsichtsrat, Stadt- und Kreisververwaltung besichtigten den Erdwärmekollektor (v. li.): André Wiese, Peter Hamann (Projektleitung), Hans-Georg Preuß, Malte Tödter, Nino Ruschmeyer, Andrea Röhrs und Martin Porth
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Im Baugebiet „Am Luhedeich“ haben die Stadtwerke Winsen jetzt den ersten oberflächennahen Erdkollektor der Region errichtet. Das Wohnprojekt, dessen 5,5 Hektar großes Areal derzeit noch erschlossen und vermarktet wird, gilt als Meilenstein. In den etwa 84 geplanten Wohneinheiten (mit Reihen-, Doppel-, Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern) wird erstmalig zentrale Umweltwärme aus oberflächennaher Geothermie als Heizquelle genutzt.

Für den Erdwärmekollektor werden Geo-Collect-Erdwärme-Absorber platziert – unter dem Regenrückhaltebecken und dem Spielplatz. Die Verteilung der Wärme erfolgt über eine Versorgungsleitung mit Vor- und Rücklauf im öffentlichen Bereich. Aufgrund der niedrigen Temperaturen entsteht kein Wärmeverlust: Die Leitungen nehmen ebenfalls Umweltwärme auf. Zur Wärmeverteilung wird ein Sole-Wasser-Gemisch verwendet, das ganzjährig Frostsicherheit garantiert und die Wärme (im Durchschnitt zwischen 10 und 14 Grad) bis zu den einzelnen Gebäuden transportiert. Die Übergabe der Quellenwärme erfolgt mit handelsüblichen Sole-Wasser-Wärmepumpen in den Häusern. Diese sind Eigentum des Bauherrn. Unter Einsatz von Strom erzeugen die Wärmepumpen Heizwasser für die Fußbodenheizung und die Warmwassernutzung.

Kalte Nahwärme ist ökologisch und ökonomisch ein lohnendes Modell. Mit der neuen Technik und Ökostrom aus dem Windpark Scharmbeck heizen die Anwohner 100 Prozent CO₂-neutral. Zudem machen sie sich unabhängig von steigenden Fossilpreisen. 

Stadtwerke-Geschäftsführer Hans-Georg Preuß, Bürgermeister André Wiese, Mitglieder des Aufsichtsrats sowie Mitarbeiter von Stadt und Landkreis nutzten jetzt die Gelegenheit, sich den Erdkollektor anzuschauen. Nach Abschluss der Bauarbeiten verschwindet dieser komplett unter der Erde. "Dass das innovative Erdwärmeprojekt erfolgreich umgesetzt werden kann, ist dem guten Teamplay von Stadt und Stadtwerken geschuldet“, erklärte Hans-Georg Preuß. „Wir freuen uns sehr über die gelungene Kalte-Nahwärme-Premiere vor Ort“.

André Wiese zeigte sich begeistert: "Es freut mich, dass wir als Stadt mit den Planungen auf dem ehemaligen Bruno-Franz-Gelände einen wichtigen Impuls setzen konnten. Mit dem Kalten Nahwärmenetz der Stadtwerke wird ein zukunftsweisender Schritt getan und den Bauherrinnen und Bauherren ein modernes Wohnumfeld geboten. Nachhaltigkeit und Umweltschutz haben im Baugebiet 'Am Luhedeich' damit einen festen Platz in Winsen."

Das Kalte-Nahwärme-Netz wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) gefördert. Die BEW zielt neben der Transformation von Bestandsnetzten unter anderem darauf ab, erneuerbar gespeiste Netze zuverlässig zu unterstützen.

Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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