Winsen: Volksbank Lüneburger Heide hat die selbst gesteckten Ziele erreicht
thl. Winsen. Besorgt blickt auch die Volksbank Lüneburger Heide eG auf die Ereignisse in der Ukraine. Auch wenn sie nicht direkt betroffen ist – neben den schrecklichen menschlichen Schicksalen erwarten die Verantwortlichen auch negative wirtschaftliche Auswirkungen. Beispielsweise bei der Energieversorgung oder aus den Sanktionen, die auch viele Betriebe und Privatpersonen in Deutschland treffen.
Das machten die beiden Volksbank-Vorstände Gerd-Ulrich Cohrs und Ulrich Stock jetzt beim traditionellen Pressegespräch zum vergangenen Geschäftsjahr in der Winsener Filiale deutlich. Aber auch über ein zufriedenstellendes Ergebnis 2021 und eine positive aktuelle Geschäftslage berichteten die beiden. "Trotz Corona, anziehender Inflation, der Negativzinspolitik der EZB und sich weiter verschärfender Regulatorik erreichten wir unsere selbst gesteckten Ziele", so der Vorstand.
Das Vorjahresergebnis konnte 2021 zum Teil sogar deutlich übertroffen werden. Die Wachstumsraten im Kreditgeschäft und im Vermittlungsgeschäft seien mit einem Plus von jeweils zehn Prozent sehr erfreulich, führten die Verantwortlichen weiter aus. Auch bei der Bilanzsumme gab es ein kräftiges Wachstum: Sie stieg um fünf Prozent auf 3,98 Milliarden Euro.
Das Gesamtergebnis von 21,4 Mio. Euro vor Steuern stärkt das Eigenkapital der Genossenschaftsbank. "Wir planen daher, unseren Mitgliedern eine Dividende in Höhe von zwei Prozent zu zahlen“, so der Vorstand. Um auch zukünftig erfolgreich zu bleiben, investierte die Bank rund acht Prozent mehr als im vorangegangenen Geschäftsjahr für Personal, Ausstattung, Technik und neue Kundenangebote. Gleichzeitig verringerte sich der Ertrag für den Konto- und Zahlungsverkehr um sieben Prozent.
Das Besondere an einer Genossenschaftsbank sind ihre Mitglieder. Seit Jahren wächst die Gemeinschaft der Mitglieder, im vergangenen Jahr kamen über 4.000 neue Teilhaber hinzu. "Für uns ist das ein starker Vertrauensbeweis“, so Cohrs. "Denn die gut 83.000 Mitglieder unterhalten zusammen rund 36 Millionen Euro Geschäftsguthaben bei der Bank. Das sind ca. sechs Millionen Euro mehr als in dem Geschäftsjahr zuvor.“
Ein weiterer Trend prägt die persönlichen und medialen Beratungen der Regionalbank: "Immer mehr Kunden investieren in Aktien, Fonds und andere Wertpapiere. In unseren Augen ist das die richtige Entwicklung in der andauernden Niedrigzinssituation. Denn wer sein Geld auf dem Konto lässt, zahlt am Ende aufgrund der Inflation noch drauf“, betonten Cohrs und Stock. Die Wertpapierbestände stiegen um 27 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro.
Die immer noch niedrigen Zinsen sorgten außerdem für eine hohe Nachfrage bei Krediten. Trotz hoher Baupreise war dies vor allem bei Baufinanzierungen spürbar. Hier wuchs die Summe neuer Finanzierungen um rund neun Prozent auf 364 Millionen Euro. Insgesamt stieg die Kreditsumme sogar um zehn Prozent auf 2,42 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Bundesweit legten hier alle Banken im Durchschnitt nur 5,2 Prozent zu.
Neben gezahlter Gewerbe- und Grundsteuer (3,7 Mio. Euro) sowie überwiesenen Gehältern (29 Mio. Euro), flossen laut Volksbank über sechs Millionen Euro für Gebäude, Betriebs- und Geschäftsausstattung in die Region. Außerdem erhielten Vereine und Institutionen knapp 500.000 Euro Zuwendungen in Form von Spenden, Sponsoring oder Reinerträgen. Davon gingen allein 20.000 Euro an die Opfer der Flutkatastrophe im Ahrtal. Und auch für die Ukraine-Hilfe hat die Bank jetzt 20.000 Euro bereit gestellt.
Insgesamt 599 Mitarbeiter, darunter 42 Auszubildende, beschäftigte die Bank zum Stichtag 31. Dezember 2021. Das sind zehn mehr als im vorangegangenen Geschäftsjahr. Eine weitere Neuerung kommt bei den Kunden gut an: "Unsere Online-Terminbuchung für Beratungen, die wir seit Ende Oktober anbieten. Über 1.300 Termine wurden hierüber in den ersten zweieinhalb Monaten bereits gebucht", freute sich Ulrich Stock.
"Wir setzen 2022 unseren Weg fort. Wir wachsen schneller als der Markt und unser Geschäftsmodell hat sich als sehr tragfähig erwiesen“, gab sich Gerd-Ulrich Cohrs optimistisch. "Ganz nach dem Volksbank-Slogan: 'Morgen kann kommen'."
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