Landkreis Harburg
Zahl der Bauanträge für Wohnungen ist rückläufig

Im Buchholzer Stadtteil Sprötze entstehen zurzeit Wohnungen | Foto: os
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Der Wohnungsbau im Landkreis Harburg habe stark nachgelassen. Das berichtete Kreisbauamtsleiter Jörg Homann gestern im Bau- und Planungsausschuss des Kreistags. Wegen Schwierigkeiten zu Beginn der Umstellung auf das digitale Genehmigungsverfahren trägt auch die Kreisverwaltung eine Mitverantwortung daran.

Laut dem Jahresbericht der Abteilung Bauen ist die Zahl der Bauanträge für neue Wohnungen im Landkreis Harburg rückläufig. Demnach ist im Zuständigkeitsbereich der Unteren Baugenehmigungsbehörde im Landkreis Harburg (ohne die Städte Buchholz und Winsen) die Zahl der Bauanträge von mehr als 1.400 im Jahr 2021 auf rund 1.150 im Jahr 2022 gesunken. 

Von 1.151 Bauanträgen im Jahr 2022 habe die Kreisverwaltung 870 beschieden. 228 Bauvoranfrageverfahren führten zu 104 Bescheiden. 1,8 Millionen Euro Gebühren aus Baugenehmigungsverfahren habe der Landkreis Harburg laut dem Jahresbericht eingenommen.

Die Gründe für die geringere Bautätigkeit: Die Corona-Pandemie führte zu Störungen in den Lieferketten und in der Folge zu spürbaren Engpässen bei Baumaterialien. Der Krieg in der Ukraine verschärfte die Situation: Die Ukraine als auch Russland gehören zu den größten Produzenten von Baustahl und Bauholz. Der Fachkräftemangel in der Baubranche hemmte zusätzlich den Wohnungsbau.

Landkreis räumt Schwierigkeiten bei der Digitalisierung ein

Zu einer "Genehmigungsdelle" habe auch die Kreisverwaltung beigetragen, gab Kreisrat Josef Nießen auf Nachfrage von Bauausschussmitglied Arno Reglitzky (FDP) zu. Vorübergehend seien Schwierigkeiten nach der Umstellung auf digitale Genehmigungsverfahren entstanden.

Ihm sei berichtet worden, dass Ingenieurbüros hätten schließen müssen, weil bei der Digitalisierung "nichts herausgekommen" sei, sagte Arno Reglitzky.

Zusätzlich hat nach Angaben von Josef Nießen eine hohe Zahl an Corona-Erkrankungen in der Mitarbeiterschaft der Bauverwaltung im Herbst 2022 dazu geführt, dass weniger Bauanträge bearbeitet wurden.

Der Landkreis Harburg hat sich das gesetzt, mindestens zwei Drittel der Bauanträge innerhalb von 60 Tagen nach Antragseingang zu bescheiden. Das Ziel sei nicht erreicht worden, gab Jörg Homann zu.

Redakteur:

Thomas Sulzyc aus Seevetal

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