"Zeiten sind nicht rosig": Bäcker-Innung des Kreises Harburg zog Bilanz
ce. Scharmbeck. "In unserem Handwerk herrschen derzeit leider keine allzu rosigen Zeiten!" Diese Bilanz zog jetzt Karl-Heinz Wohlgemuth (60), Obermeister der Bäcker-Innung der Kreise Harburg und Lüneburg, anlässlich von deren Herbstversammlung in Scharmbeck. "Die Lehrlingszahlen sind von rund 180 in Spitzenzeiten zurückgegangen auf derzeit etwa 120", sagte er. Ursache für diese Entwicklung sei der zunehmende Rückgang bei den Geburten. "In unserer Region können wir mit den Zahlen trotz allem zufrieden sein. In anderen Gegenden sieht es noch finsterer aus", wusste Wohlgemuth, der im Landesinnungsverband Niedersachsen-Bremen der Bäcker auch Innungsmeister ist, zu berichten.
Kopfzerbrechen bereitet ihm auch der Schwund bei den Innungs-Mitgliedsbetrieben. Derzeit gebe es in den Landkreisen Harburg und Lüneburg insgesamt 28 Unternehmen. "Als ich vor 25 Jahren Obermeister wurde, brachten es beide Kreise noch jeweils auf etwa 60 Betriebe", blickte Wohlgemuth zurück. "Der Lebensmitteleinzelhandel und die Billig-Discounter, die Brot und Brötchen zum halben Preis verkaufen, brechen uns das Genick."
In jüngster Zeit sei ein Umdenken bei vielen Kunden zu beobachten. "Ihnen wird wieder bewusst, dass sie beste Qualität nur beim Bäcker bekommen - auch wenn diese ihren Preis hat", so Karl-Heinz Wohlgemuth.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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