Als Steuerverschwender gebrandmarkt: Samtgemeinde Apensen ist im Schwarzbuch
Mit ihrer jahrelang erfolglosen Planung von drei Feuerwehrgerätehäusern hat es die Samtgemeinde Apensen geschafft, ins Schwarzbuch des Bundes Deutscher Steuerzahler zu kommen. Dort werden die größten Steuergeldverschwender des Jahres aufgeführt. Die Samtgemeinde plant den Bau der Häuser bereits seit fünf Jahren und mittlerweile mit dem vierten Architekten (Das WOCHENBLATT berichtete). Die Kosten für die ersten beiden Architekten inklusive Ingenieurleistungen liegen laut Samtgemeindebürgermeister Peter Sommer bei 159.000 Euro. Das ist aber nur ein Teil des nutzlos verschwendeten Steuergeldes, denn mit dem dritten Architekten hat sich die Samtgemeinde bisher noch gar nicht auf ein Honorar einigen können. Ziemlich skurril: Die jeweils neue Wahl eines Architekten erfolgte immer unter der Prämisse, Kosten zu sparen.
So kam der erste Architekt nicht zum Zuge, obwohl bereits eine Baugenehmigung für das Gerätehaus in Apensen und ein Bauantrag für das in Sauensiek vorlagen, weil die Kosten um 200.000 Euro über den geplanten Ausgaben lagen. Der Samtgemeinderat beschloss damals, einen zweiten Architekten mit der Planung zu beauftragen. Dieser bekam den Auftrag schließlich auch nicht, weil die Mehrheit des Samtgemeinderates Ende 2012 glaubte, mit einem dritten Architekten kostengünstiger oder zumindest hochwertiger bauen zu können.
Doch auch dieser Architekt kam über das Stadium des Planens nicht hinaus, weil jetzt das Rechnungsprüfungsamt Bedenken anmeldete: Der Bau der drei Gerätehäuser sei als ein Projekt aufzufassen. Damit übersteige das Architektenhonorar die festgelegte Summe von 200.000 Euro und müsse europaweit ausgeschrieben werden. Bei der europaweiten Ausschreibung kam der zweite Architekt erneut ins Rennen, sprang jedoch in der Endrunde ab, so dass jetzt ein vierter Architekt mit der Planung begonnen hat.
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