Apensen: Erst Zoff, jetzt freie Auswahl
Bürgermeisterin aus Nordrhein-Westfalen wirft bei Wahl Hut in den Ring
ab. Apensen. Die Suche nach geeigneten Kandidaten für die Wahl eines neuen Samtgemeinde-Bürgermeisters im Mai nimmt Fahrt auf: Nachdem erst Beckdorfs Bürgermeister Jan Gold (CDU) als Einzelkandidat seine Kandidatur bekannt gegeben hatte, stellt sich jetzt eine weitere Bewerberin vor: Maunela Mahnke (SPD) aus Nottuln in Nordrhein-Westfalen will ebenfalls ins Rennen gehen. Sie habe sich dazu entschieden, als Einzelkandidatin anzutreten und nicht auf einem "Parteiticket", so die 53-jährige gebürtige Bremerhavenerin.
Wie berichtet, hatte es um die Suche nach geeigneten Kandidaten in den vergangenen Wochen reichlich Zoff gegeben: Erst wurde auf Kosten der Steuerzahler ein 36.000 Euro teurer Headhunter engagiert, der mögliche Kandidaten gefunden hatte. Während die Kommunalaufsicht dieses Vorgehen untersagte und der Auftrag an den Headhunter offiziell wieder storniert wurde, stellten sich in der Samtgemeinde geeignete Kandidaten trotzdem vor, darunter auch Manuela Mahnke. Pikanterweise wurde sie wieder nach Hause geschickt - als der ausgesuchte Kandidat aber absprang, war die Nottulner Bürgermeisterin erneut im Gespräch.
Manuela Mahnke bestätigt das: Ihr erster Anlauf sei nicht von Erfolg gekrönt worden. Es habe aber ein weiteres Gespräch mit Beteiligten aus dem Samtgemeinderat gegeben.
Apensens Politik begrüßt diese Entwicklung: Die SPD plädiere für eine "kompetente Person von außerhalb, die unbelastet in Rennen geht", so der SPD-Distrikt-Vorsitzende Siegfried Stresow.
Leidenschaft für das Amt
Der Beckdorfer Bürgermeister Jan Gold (CDU) bekommt bei der Wahl um das Amt des Apenser Samtgemeinde-Bürgermeisters am 26. Mai eine Konkurrentin: Auch Manuela Mahnke (SPD), Bürgermeisterin aus dem nordrhein-westfälischen Nottuln, bewirbt sich. Acht Jahre lang war die 53-jährige gebürtige Bremerhavenerin Abgeordnete der Bremischen Bürgerschaft und Dezernatsleiterin an der Hochschule Bremerhaven. "Ich bringe die dringend notwendigen Qualifikationen und Erfahrungen, aber auch die Leidenschaft für das Amt der Samtgemeinde-Bürgermeisterin mit", so die diplomierte Verwaltungsbetriebswirtin, die darin nicht nur Beruf, sondern auch Berufung sieht.
Dass es nun eine weitere Kandidatin für die Stelle des Verwaltungschefs gibt, wird von der Apenser Politik positiv gesehen. "Nach der Ankündigung von Frau Mahnke stehen mit Herrn Gold mindestens zwei Bewerber zur Wahl, worüber die UWA sehr erfreut ist", teilt der Vorstandsvorsitzende der UWA, Stefan Reigber, in einer Pressemitteilung mit. Die Bürger hätten es nun in der Hand, wer die Zukunft der Samtgemeinde in die hoffentlich richtige Richtung lenken werde.
Siegfried Stresow gab gegenüber der Presse bekannt, dass eine auswärtige Bewerbung einer Kandidatin oder eines Kandidaten, vor allem wenn die Person auch noch Mitglied der SPD sei, "absoluten Vorrang vor einem einheimischen Bewerber hat". Erfahre der Bewerber auch noch Unterstützung von anderen Parteien, sei das im Sinne der SPD.
Die SPD sei froh darüber gewesen, dass das Amt des Beckdorfer Bürgermeisters, das Siegfried Stresow im Sommer 2018 überraschend niedergelegt hatte, von Jan Gold übernommen worden sei. Allerdings werde Gold nicht bei der Wahl zum Samtgemeinde-Bürgermeister unterstützt.
Die Frage, warum Manuela Mahnke nach Apensen ziehen möchte, beantwortet sie freimütig: "Der Liebe wegen." Jetzt tritt sie, ebenso wie Jan Gold, als Einzelkandidatin an. Sie möchte alle Bürgerinnen und Bürger überzeugen, die richtige für das Amt der Samtgemeinde-Bürgermeisterin zu sein, sagt sie. Erfreut wäre sie, so Mahnke, von den politischen Parteien unterstützt zu werden. "Daher habe ich alle im Rat vertreten Parteien, mit Ausnahme der AfD, angeschrieben und darum geworben, mich in ihrem Parteigremium vorstellen zu dürfen."
Manuela Mahnke würde sich freuen, wenn Bürgerinnen und Bürger ihr Gelegenheit dazu geben würden, sich vorzustellen, und sie zu Veranstaltungen einladen (Kontakt: mahnke65@gmx.de).
Moment mal
Stellenanzeigen hätten gereicht
Der Headhunter war überflüssig: Es gibt zwei Bewerber, einen "Einheimischen" und eine Kandidatin von außerhalb. Bis es so weit kommen konnte, hat es viel Zank gegeben.
Und es war teuer: Gut 36.000 Euro hat der beauftragte Headhunter gekostet. Meiner Meinung nach hätten es Stellenanzeigen in Zeitungen und einschlägigen Jobportalen getan. Doch unabhängig von Headhunter und Stellenanzeige bleibt es weiter spannend, denn das letzte Wort ist noch nicht gesprochen: Bis 35 Tage vor der Wahl am 26. Mai können sich weitere Kandidaten melden.
Alexandra Bisping
Redakteur:Alexandra Bisping |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.