Verkehrsaufkommen und Unfälle am Knotenpunkt sind zu gering
Kein Kreisel für Revenahe
"Wir haben uns von Landrat Roesberg eigentlich mehr erhofft", sagte Sauensieks Bürgermeister Rolf Suhr (CDU) abschließend in der Gemeinderatssitzung in der Wiegersener Grundschule, bei der über die Ablehnung des Kreiselbaus an der Kreuzung in Revenahe-Kammerbusch (L127/K53) diskutiert wurde. Zuvor hatten die Stader Kreisbaurätin Madeleine Pönitz und Falk Salomon von der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr im Geschäftsbereich Stade ihre negative Entscheidung persönlich vorgetragen: Die Auswertung der Verkehrsbelastungszahlen und Unfallzahlen der vergangenen zehn Jahre mit Unfällen ohne Todesfolge an der Kreuzung rechtfertige keinen Kreiselbau. Konkret wurden durchschnittlich in einem 24-stündigen Zeitraum 2.700 Fahrzeuge auf der L127 und bis zu 1.500 Fahrzeuge auf der K53 gezählt. Ein Kreisverkehr werde daher von den Entscheidungsträgern als nicht notwendig erachtet.
Eine enttäuschende Mitteilung für die Mitglieder der Initiative, die 277 Unterschriften für einen Kreiselbau gesammelt hatten. Immerhin 95 Prozent der ansässigen Haushalte. Darunter auch Gemeinderatsmitglied Dieter Kröger (Grüne): "Die Kreuzung ist nicht so gebaut, dass Gefahren von allen Seiten erkannt werden können. Auch hinsichtlich des geplanten Rad- und Fußweges nach Harsefeld wäre ein Kreisel optimal", sagte Kröger.
Gegen einen Kreiselbaus spreche aber auch, dass dafür private Grundstücksflächen benötigt werden. Und kein Planfeststellungsbeschluss werde eine Enteignung rechtfertigen, erklärte Falk Salomon. Auch das Argument einer möglichen Gefahr für Fahrgäste an den beiden Bushaltestellen im Kreuzungsbereich entkräftet Salomon: "Es gibt hier Busbuchten, zudem ist eine Geschwindigkeitsbegrenzung von 50 km/h ausgeschildert." Alternativ zum Kreiselbau, der laut Salomon rund 700.000 Euro kosten würde, wurde stattdessen von einigen Mitgliedern wenigstens eine Ampelanlage (100.000 Euro) in Betracht gezogen. Auch ein Rückbau der zulaufenden, breiten Straßen wurde als Option genannt.
Für Madeleine Pönitz sei einzig eine Querungshilfe für Fußgänger und Radfahrer in der Mitte der Fahrbahn möglich. Als Plan B will die Kreisbaurätin dennoch einen Rückbau prüfen, der ihres Wissens allerdings selten genehmigt werde. Dieter Kröger und die Mitglieder der Initiative zeigten sich unzufrieden mit dem Ergebnis. Zumal Landrat Michael Roesberg (parteilos) zuvor bekundet hatte, dass es einer grundlegenden Veränderung der Verkehrsführung an der Kreuzung bedürfe und die Kreisverwaltung mit Sorge die dortige Unfallhäufigkeit sehe. "Wir geben uns noch nicht zufrieden und werden nun über die weitere Möglichkeiten beraten", so Dieter Kröger.
Redakteur:Susanne Laudien aus Buxtehude |
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