Kindergartengebühren in Sauensiek: Geschwisterrabatt jetzt bei 35 Prozent

Eine Reduzierung der Kindergartengebühren um 15 Prozent und eine Erhöhung des Geschwisterbonus um 50 Prozent - das forderten 84 Eltern in einer Unterschriftensammlung, die sie Bürgermeister Rolf Suhr (CDU) vor der Ratssitzung am Montagabend vorlegten.
Die Politiker stimmten anders ab: Die geplante Erhöhung der Kindergartengebühren um zwei Prozent wurde durchgesetzt, der Geschwisterrabatt von aktuell 20 Prozent wurde auf 35 Prozent erhöht - mit neun zu zwei Stimmen sowie einer Enthaltung.
Die Forderungen der Eltern seien zwar verständlich, aber bei einer Unterdeckung der beiden Kindergärten in Sauensiek und Revenahe von 230.000 Euro könne es sich die Gemeinde Sauensiek nicht leisten, die Gebühren zu senken, sagte Rolf Suhr. Davon würden rund 70 Prozent durch die Samtgemeinde Apensen und 30 Prozent von der Gemeinde Sauensiek getragen.
Eine ganz andere Auffassung vertreten die Grünen, die bereits vor rund einem Jahr den Antrag gestellt hatten, die Gebühren nicht nur vom Einkommen der Eltern, sondern auch von der Anzahl der minderjährigen Kinder, die in der jeweiligen Familie leben, abhängig zu machen. Es sei ein Unterschied, ob eine drei- oder fünfköpfige Familie von 3.000 Euro monatlich leben müsse, erklärte Dieter Kröger.
Darüber hinaus legte er Zahlen vor, nach denen Sauensieker Eltern ohnehin schon besonders hohe Kindergartengebühren zahlen müssen: Bei einem Einkommen von 4.000 Euro zahlen Eltern laut Kröger 187 Euro in Buxtehude und 240 Euro in Sauensiek. Bei einem Einkommen von 2.000 Euro seien Buxtehuder Eltern von den Kindergartengebühren befreit, in Sauensiek zahlten sie immer noch 153 Euro. Bei einem Haushalt von 2,5 Millionen Euro gehe Kröger davon aus, dass die Mehrkosten durch eine familienangepasste Gebührenordnung in Sauensiek getragen werden könne, so Kröger. Als "populistisch" bezeichnete Rolf Suhr den Antrag der Grünen. "Sie stellen Blanko-Schecks aus, die nicht gedeckt sind", wirft er Dieter Kröger vor.