Vielfältiges Veranstaltungsprogramm im ganzen Landkreis Harburg
16-Tage-Kampagne gegen Gewalt an Frauen
ce. Landkreis. Beleidigt, geschlagen, gedemütigt - Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter. Nach Expertenschätzungen ist etwa jede dritte Frau in Deutschland betroffen, quer durch alle Gesellschaftsschichten. Darauf macht der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen am Donnerstag, 25. November, aufmerksam. Im Rahmen der gleichnamigen 16-Tage-Kampagne bieten Institutionen, Vereine und Einrichtungen sowie die Gleichstellungsbeauftragten der Kommunen bis zum Tag der Menschenrechte am 10. Dezember ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm an.
Zum Auftakt findet ein Online-Vortrag mit Präsenzplätzen zum Mord an Frauen, dem Femizid, am Freitag, 26. November, um 9.30 Uhr im Winsener Kreishaus statt. Anmeldung per E-Mail an bmf@diakonie-hittfeld-winsen.de. Um Gewalt aus Sicht biblischer Frauen geht es am gleichen Tag beim Gottesdienst ab 19 Uhr in St. Marien in Winsen.
• Ein Kursus in WenDo – Selbstverteidigung und Selbstbehauptung für Frauen findet am Freitag und Samstag, 26. und 27 November, im Gemeindehaus Sprötze statt (Anm.: bmf@diakonie-hittfeld-winsen.de ).
• "Echt fair“ heißt die interaktive Ausstellung zur Gewaltprävention im Jugendzentrum Buchholz. Sie ist am Samstag, 27. November, von 10 bis 17 Uhr allgemein zugänglich, ansonsten steht sie bis Dienstag, 30. November, für Schulen, Jugendgruppen, Fachkräfte und andere Interessierte offen (Anm.: gewalt-halt@buchholz.de).
• "Digitale Selbstverteidigung – wenn der Ex das Handy kontrolliert“ ist das Thema eines Workshops für sozialpädagogische Fachkräfte am Montag, 29. November ab 10 Uhr, im Medienzentrum des Landkreises Harburg (Anm.: www.medienzentrum-harburg.de). Um digitale Übergriffe geht es bei einer Online-Veranstaltung am gleichen Tag ab 19 Uhr unter dem Motto "Wenn das Internet zur Gefahr wird (Anm.: www.medienzentrum-harburg.de).
• Wie Frauen sich gegen gewalttätige Männer wehren können, erläutert Polizeihauptkommissarin Kathrin Richter in Vorträgen am Dienstag, 30. November: um 10 Uhr im Rathaus Neu Wulmstorf, um 13.30 Uhr bei St. Johannis in Buchholz und um 18 Uhr in der Grundschule Maschen (Anm. unter Tel. 0151 - 55164733, E-Mail: karl-heinz.langer@wr.ewe.net ).
• Ebenfalls am Dienstag, 30. November, geht es um 19 Uhr im Paulus-Haus in Buchholz unter dem Motto "Hinsehen statt wegschauen“ um den Umgang mit häuslicher Gewalt im ehrenamtlichen und privaten Umfeld (Anm.: schroeder@diakonie-hittfeld-winsen.de ).
• Zu häuslicher Gewalt gibt es Beratungen am Mittwoch, 1. Dezember, von 10 bis 12 Uhr am Expertentelefon des Frauenhauses (Tel. 04181 - 217151), der Beratungs- und Interventionsstelle "BISS" (04181 - 2197921), des Kinderschutzbundes (04181 - 380636), des Jugendamtes (04171 - 693617) und der Polizei (04181 - 285108). Infos zum Thema gibt es auch am Samstag, 4. Dezember, ab 10 Uhr beim Infostand der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen vor der Buchholz-Galerie.
• "Krisen sind zum Wachsen da“ heißt ein Online-Workshop für Frauen am Donnerstag, 2. Dezember, um 10 Uhr (Anm.: koordinierungsstelle.buchholz@feffa.de ). Ebenfalls online am 2. Dezember geht es ab 19 Uhr um den „schwedischen Ansatz zur Prostitution und warum wir ihn auch in Deutschland brauchen. Dieses Thema behandelt auch am Mittwoch, 8. Dezember, ab 19 Uhr die Online-Veranstaltung "Prostitution in Deutschland – sind die politischen Voraussetzungen für das nordische Modell in Deutschland gegeben?“ (Anm. für beide Veranstaltungen: u.glueer@rh-neuwulmstorf.de ).
• "Die eigenen Bedürfnisse kennen" - darum geht es am Freitag, 3. Dezember, um 14 Uhr bei der Kreisvolkshochschule in Buchholz (Anm.: kvhs@lkharburg.de). Ein Mini-Workshop "Miteinander reden“ findet am gleichen Tag um 18.30 Uhr im Familienzentrum Neu Wulmstorf statt (Anm.: mgh.keks@ewetel.net).
• Ein Gewaltpräventions- und Selbstverteidigungskurs steht am Samstag, 4. Dezember, ab 14 Uhr in der Halle am Sportplatz des TSV Winsen auf dem Programm (Anm.: gleichstellungsbeauftragte@stadt-winsen.de ).
• "Raus aus der Gewalt“ ist das Motto der Gesprächsrunde am Montag, 6. Dezember, um 10 Uhr in der Bücherei Seevetal.
• Der Film "Contra“ wird am Dienstag, 7. Dezember, um 17.30 Uhr im Movieplexx-Kino Buchholz aufgeführt.
• Zum gemeinsamen Frühstück mit Vortrag "Nein heißt nein – 10 Regeln selbstbewusster Frauen“ laden die Landfrauen am Mittwoch, 8. Dezember, ab 10 Uhr auf den Hof Oelkers in Wenzendorf ein (Anm.: info@landfrauenharburg.de). Zum Ausklang der Kampagne steht ein Vortrag zur Partnerschaftsgewalt und der Situation der Kinder am Donnerstag, 9. Dezember, um 10 Uhr online auf dem Programm (Anm.: fruehe.hilfen@lkharburg.de), gefolgt von einem Vortrag über Zivilcourage am Freitag, 10. Dezember, um 13 Uhr in Buchholz, Thomasweg (Anm.: elisabethmeinhold.em@gmail.com). Infos zu allen Veranstaltungen der 16-Tage-Kampagne "Gegen Gewalt an Frauen" gibt es unter www.landkreis-harburg.de/16-tage-kampagne.
Während der Kampagne wird auch gleich eine Aktion für 2022 vorbereitet: Am 14. Februar beteiligen sich Frauen und Männer an der weltweiten Tanzaktion "One Billion Rising“ ("Eine Milliarde erhebt sich"), die sich mit den Opfern von sexueller Gewalt solidarisiert. Jugendzentren bieten dazu Tanzproben an folgenden Tagen an: am Freitag, 26. November, um 16.30 Uhr im "YouZ Nenndorf" (Auf dem Ast 2), in Nenndorf, an den Freitagen 26. November und 3. Dezember ab 16 Uhr im "Juz T" in Tostedt (Dieckhofstraße 15) und am Dienstag, 30. November, um 17 Uhr in der Salzhäuser Dörpschün (Am Lindenberg 5).
Vorträge zum Thema veranstaltet auch die Opferschutzorganisation "Weisser Ring" am Dienstag, 30. November, im Mehrgenerationenhaus in Neu Wulmstorf (10 bis 12 Uhr), in der Buchholzer St.-Johannis-Gemeinde (13.30 bis 15.30 Uhr) und in der Maschener Grundschule (18 bis 20 Uhr).
Anlässlich der Kampagne zeigt der Landkreis Flagge: Vor den Rathäusern und der Kreisverwaltung wehen bis zum 10. Dezember Fahnen mit der Botschaft "Wir sagen Nein zu Gewalt gegen Frauen". "Wir setzen damit ein klares Zeichen gegen Gewalt an Frauen und zeigen, dass wir die Betroffenen nicht allein lassen, sondern ihnen immer und überall den Rücken stärken", erklärt Landrat Rainer Rempe. Gemeinsam mit der Gleichstellungsbeauftragten Andrea Schrag hisste er symbolisch die erste Fahne vor dem Kreishaus in Winsen.
"Im Landkreis Harburg hatte die Beratungs- und Interventionsstelle 'BISS' 2020 zu 335 betroffenen Frauen Kontakt. Dort findet eine Erstberatung statt, für weitergehende umfassende Unterstützung und als Ansprechpartnerin gibt es eine Beratungsstelle für Mädchen und Frauen, unabhängig vom Zeitpunkt und der Art der erlebten Gewalt", erklärt Andrea Schrag. Die Einrichtung habe im vergangenen Jahr 141 Fälle verzeichnet. "Oft geht einer Anzeige ein jahrelanges Martyrium voraus. Das Netzwerk gegen häusliche Gewalt hat bislang festgestellt, dass sich durch die Corona-Pandemie mit allen Einschränkungen die Zahlen an häuslicher Gewalt im Landkreis kaum verändert haben und nicht signifikant gestiegen sind", so Schrag. "Die Dunkelziffer ist aber hoch. Auch nach der polizeilichen Kriminalstatistik für den Landkreis ist die Zahl der registrierten Fälle bei häuslicher Gewalt mit 465 (466) annährend gleich geblieben."
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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