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Wald und Streuobstwiese mit ökologischem Wert
Bauminventur auf der Schoolsoltfläche

Greenpeace-Mitglieder Dr. Minnegard Holtermann und Alexa Vetter bei einer Baum-Umfang-Messung  | Foto: H. Maliers
  • Greenpeace-Mitglieder Dr. Minnegard Holtermann und Alexa Vetter bei einer Baum-Umfang-Messung
  • Foto: H. Maliers
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Die jüngste Bundeswaldinventur hat ergeben, dass in Deutschland jährlich mehr Wald verloren geht als nachwächst. „Das ist nicht gut“, sorgt sich Dr. Minnegard Holtermann von der Greenpeace-Gruppe Buchholz, „denn der Wald ist ein wichtiger CO-2-Speicher und bedeutsamer Lebensraum für Tiere und Pflanzen.“ Letzteres gelte auch für den hinter der Streuobstwiese liegenden Schoolsolt-Wald am Ortseingang von Holm-Seppensen. In der Diskussion um den Standort für die geplante Feuerwache wurde der biologische Wert des Waldstücks und der Streuobstwiese mehrfach in Frage gestellt. Es wurde sogar presseöffentlich behauptet, dass der Wald aufgrund von Windeinschlag gar nicht mehr vorhanden sei.
Deshalb hat die Buchholzer Greenpeace-Gruppe mit fachkundiger Unterstützung im September 2024 den Baumbestand beider Flächen aufgenommen. Dabei wurden alle Bäume ab einem Durchmesser von ca. 7 cm (ab da gelten sie forstwirtschaftlich nicht mehr als Jungbestand) gezählt, ihr Standort in eine Skizze eingetragen, die Baumart bestimmt und der Baumumfang gemessen. Die Ergebnisse dieser Bauminventur wurden kürzlich (am 3.11.) im Rahmen einer von Joachim Sievers (NABU Buchholz) geleiteten Natur-Führung über die betroffenen Flächen vorgestellt.

460 Bäume wurden gezählt

Insgesamt wurden 460 Bäume erfasst, die 23 verschiedenen Baumarten angehören. Am häufigsten vertreten sind Eiche (95 Bäume), Birke (76), Traubenkirsche (69), Fichte (67), Kiefer (35), Eberesche (17), Ahorn und Weide (je 15), Buche (11) und Erle (10). Am ältesten ist eine etwa 250 Jahre alte Eiche mit 322 cm Umfang. „Der hohe Anteil von Laubbäumen (76 Prozent) mit 19 verschiedenen Baumarten bildet zusammen mit den Nadelbäumen (24 Prozent, 4 Arten) einen natürlich entstandenen, widerstandsfähigen Bewuchs, der deutlich besser mit den Auswirkungen des Klimawandels zurechtkommt, als solche Monokulturen,“ informiert Sievers und zeigt auf das vom Borkenkäfer zerstörte ehemalige Fichtenwaldstück auf der anderen Seite des Tostedter Wegs.
Er führte die 40 interessierten Personen über die unterschiedlichen Teilbereiche der Schoolsoltfläche und erklärte fachkundig die jeweilige Bedeutung als Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten. So zählen Streuobstwiesen in Deutschland mit zu den artenreichsten Lebensräumen und haben eine hohe Bedeutung für Insekten und Vögel. Der gestufte Waldrand bildet einen natürlichen Übergang zum dahinterliegenden Mischwald und biete Schutz und Nistplätze für zahlreiche Vogelarten. Besonders große Bedeutung haben in dieser Waldstruktur die Eichen. Sie sind nicht nur Lebensraum für unzählige Tierarten, sondern ihre tiefen Wurzelsysteme verbessern auch die Wasserversorgung. Mitten im Wald wachsende Erlen und Schwertlilien sind ein deutliches Indiz für ein Feuchtbiotop mit regelmäßigem Wasservorkommen. „Insgesamt bilden Steuobstwiese, gestufter Waldrand und der natürlich entstandene Mischwald mit trockener und feuchter Zone sowie wichtigen Totholz auf kleinem Raum eine wertvolle Biotop-Kombination, die auf Buchholzer Gebiet einzigartig ist“, lautet das Resumee von Sievers.
Dass so etwas künstlich auf der von der Stadt genannten Ausgleichsfläche hergestellt werden kann, hält er nicht für realistisch. Dafür bräuchte es identische Bodenverhältnisse, den selben Regenwasserzulauf und mehrere Jahrzehnte Wachstumszeit für die Bäume. Die Ausgleichsfläche liegt jedoch auf einer Kuppe und war lange ein intensiv genutzter Acker mit entsprechenden Belastungen. Abschließend plädierte er dafür, schon allein aus Natur- und Klimaschutzgründen den Wald und die Streuobstwiese zu erhalten und die Feuerwache auf die Alternativfläche Hoge Luft zu bauen, wie es auch in einem entspechenden Einwohnerantrag gefordert wird.
Details zur Bauminventur und zum Einwohnerantrag sind auf der Internetseite www.streuwi-bleibt.de zu finden.

Redakteur:

Stefanie Hansen aus Tostedt

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