ADFC-Kreisverband beklagt schlechtes Abschneiden bei Fahrradklima-Test
"Es sind unbedingt mehr Maßnahmen nötig!"
!["Niedersachsen als viel beworbenes Fahrradland Nr. 1 ist nicht zur erkennen": ADFC-Kreisvorsitzende Karin Sager Foto: mum](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2019/04/16/0/334970_L.jpg?1555446506)
- "Niedersachsen als viel beworbenes Fahrradland Nr. 1 ist nicht zur erkennen": ADFC-Kreisvorsitzende Karin Sager Foto: mum
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ce. Buchholz/Winsen. "Das Radfahrklima hat sich verschlechtert. In Niedersachsen rutschte die Durchschnittsnote mit der ADFC-Umfrage 2018 von der Note 3,7 auf 3,8 nach unten ab", teilt Karin Sager, Vorsitzende des ADFC-Kreisverbandes Harburg, mit. "Das ist nicht der Trend, der ein politisch gewolltes und beworbenes Fahrradland Nr. 1 erkennen lässt", bedauert sie.
Bei dem Test wurden bundesweit insgesamt 683 Städte bewertet. Gute Noten gab es in Niedersachsen für die Öffnung von Einbahnstraßen in Gegenrichtung. Mit 2,9 wurde das Fahrrad als Verkehrsmittel für alle Bevölkerungsschichten bewertet. Schlechte Noten bekamen zugeparkte Radwege und die fehlende Breite der vorhandenen Wege. Der Stellenwert des Radfahrens und der mangelnde Komfort führten zu Noten von 4,4 und 4,2. "Hier ist mit vereinten Kräften anzupacken, denn die gleichen Kriterien wurden im vorhergehenden Klimatest bereits kritisiert", mahnt Karin Sager.
Im Landkreis Harburg ist die Stadt Winsen mangels Teilnehmern nicht in die Wertung gekommen. Für die Stadt Buchholz gab es vom ADFC die Gesamtnote 4,1, was eine leichte Verschlechterung gegenüber dem vorherigen Test von 2016 bedeutet. Im Vergleich mit anderen Städten ähnlicher Größe landete Buchholz auf Rang 208 von 311. Positiv bewertet wurden in der Nordheide-Metropole die Werbung für das Radfahren, die komfortablen und sicheren Abstellmöglichkeiten sowie das gute Angebot an öffentlichen Leihfahrrädern. Negativ fielen die holprigen und unebenen (Rad-)Wege, die schlechte Reinigung der Drahtesel-Routen und der dort nur selten anzutreffende Winterdienst auf.
"Die Bevölkerung erwartet viel mehr Maßnahmen, um Platz für das sichere Radfahren zu schaffen. Der Klimaschutz ist bei allen angekommen, und der Verkehrssektor ist noch immer der Teil, der sich nicht ändert", beklagt Karin Sager. Der ADFC-Kreisverband und die Ortsgruppen im Landkreis Harburg setzten auf die Politiker in den Räten und die Verkehrsbehörden, um weitere Verbesserungen und deutlich mehr Sicherheit zu gewinnen. Sager: "Mehr Radverkehr wird es nur so geben können. Das kann helfen, den Klimaschutz zu unterstützen und unsere Gemeinden lebenswerter zu machen."
• Infos unter www.fahrradklima-test.de.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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