Stadt Buchholz und Träger kooperieren
Kampagne für mehr Kita-Fachkräfte
Damit eine Kindertagesstätte erfolgreich arbeiten kann, benötige man viel mehr als die reinen Gebäude. "Es braucht vor allem Personal, das die Kinder betreut", sagte Buchholz' Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse jetzt beim Start für die Kampagne "Kitas in der Nordheide". In der konzertierten Aktion ziehen die Stadtverwaltung und die 27 Kitas - fünf in städtischer, der Rest in freier Trägerschaft - an einem Strang. Gemeinsames Ziel: dem Fachkräftemangel entgegenwirken und über eine zentrale Internetseite Personal für die Kitas gewinnen - und das nicht nur lokal, sondern überregional. Die Kampagne wurde über Katja Müller und Kai Bronisch von der Agentur lila & plietsch aus Handeloh koordiniert.
57 Vollzeitstellen müssen besetzt werden
Bislang versuchten die Verantwortlichen in den Kitas in Eigenregie, genügend Fachpersonal zu akquirieren. Das wurde zunehmend schwierig, denn letztlich stehen die Einrichtungen bundesweit im Wettstreit um deutlich zu wenige Erziehungskräfte. Um der hohen Nachfrage nach Kita-Plätzen zu begegnen, plant die Stadt Buchholz, bis Ende 2026 etwa 100 weitere Krippen- sowie mehr als 200 Elementarplätze zu schaffen. Das ziehe einen weiteren Personalbedarf von mehr als 57 Vollzeitstellen nach sich, rechnete Erster Stadtrat Dirk Hirsch vor. Und das in einer Situation, in der nicht einmal alle Stellen in den Bestandskitas besetzt sind.
Reichweite soll erhöht werden
Die Lösung soll die zentrale Internetseite www.kitasindernordheide.de sein. Hier finden alle interessierten Bewerberinnen und Bewerber auf einen Blick alle freien Stellen - unabhängig, ob sie in einem städtischen oder freien Kindergarten angeboten wird. "Durch die Seite können wir die Reichweite und die Aufmerksamkeit deutlich steigern", betont Sandra Vollmer, gemeinsam mit Julia Modrow Leiterin der Kita Buchholzer Krümel an der Zunftstraße. Sie verdeutlichte, wie schwierig es ist, geeignetes Personal zu finden und zu halten. Die Arbeitsbelastung und damit einhergehende Langzeitausfälle täten ein Übriges.
Werbung auf allen Kanälen
Mittelfristiges Ziel sei es, die Kampagne als Marke zu etablieren, verdeutlichte Kai Bronisch. "Wir wollen die Hemmschwelle bei potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern senken. Sie können auf der Internetseite schnell reagieren." Begleitet wird die Aktion von Beiträgen auf dem Instagram-Kanal @kitasindernordheide sowie durch Plakat- und Zeitungswerbung.
Wohnungsmarkt im Fokus
Weitere Herausforderungen will die Stadt Buchholz mit angehen. So hat sie bereits jetzt besondere Standards durch die Einsetzung einer dritten Betreuungskraft gesetzt. In der Ausbildung tut sie alles, was möglich ist. "Leider sind nur berufsbegleitende Maßnahmen möglich, da sind uns die Hände gebunden", sagte Dirk Hirsch. Er forderte von der Bundesregierung Verbesserungen bei der Ausbildung von Erziehern. Gerade eine vernünftige Vergütung sei dringend notwendig. Eine weitere große Herausforderung ist der Wohnraum für die potenziellen neuen Buchholzer Bürger. "Das wird zunehmend eine Rolle spielen, das werden wir im Fokus haben", versprach Bürgermeister Röhse.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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