Buchholzer Stadtbücherei wird digitaler
Neue Selbstverbucherterminals vereinfachen Ausleihvorgang
Sieben Tage lang war die Stadtbücherei wegen Umbauarbeiten geschlossen, entsprechend groß ist der Andrang: Am ersten Öffnungstag herrscht reges Kommen und Gehen, am neuen Selbstverbucherterminal bildet sich immer wieder eine Schlange - und vom Eingang tönt jedes mal, wenn jemand mit gut gefüllter Büchertasche das Haus betritt, ein Piepen herüber.
„Dort wird registriert, wenn Medien in die Bibliothek gebracht werden, die noch nicht mit unserem neuen System ausgeliehen worden sind“, erläutert Martina Fäsecke vom Leitungsteam des Hauses, „dann piept es halt.“
Hintergrund: In den vergangenen Wochen sind die mehr als 40.000 Bücher, Magazine, DVDs und CDs der Bücherei mit sogenannten RFID-Tags versehen worden. Die Chips machen es möglich, dass Medien über die neuen Terminals ausgeliehen und zurückgegeben werden können. Nicht zuletzt dienen sie auch als Diebstahlsicherung: Dank des Sicherungsgates - zwei Kästen an der Eingangstür - kann jetzt kein Medium mehr unbemerkt die Bücherei verlassen. Mit der Inbetriebnahme des Systems am vergangenen Mittwoch dürfte sich die Geräuschkulisse in der Bibliothek in den nächsten Tagen deutlich beruhigen.
„Für uns bedeutet das neue System eine große Entlastung“, freut sich Fäseckes Team-Kollegin Ura Golombek, „wir haben jetzt mehr Zeit für qualitativ hochwertige Beratungen, Klassen- und Kindergartenführungen, Rechercheanfragen, Leseförderung, Veranstaltungen und vieles mehr.“ Die Bedienung der Terminals ist einfach und intuitiv gehalten. „Deshalb können auch Vorschulkinder oder Analphabeten Medien wie DVDs oder Hörbücher schnell und ohne lange Wartezeiten ausleihen oder zurückgeben“, berichtet Golombek. Insbesondere in der Anfangsphase steht das Büchereiteam aber bereit, um Hilfestellung zu geben und die Funktionen zu erläutern.
Die neuen Selbstverbuchungsterminals sind von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen der Maßnahme „Wissenswandel“ innerhalb des Programms „Neustart Kultur“ gefördert worden. Umgesetzt wird das Programm vom „Deutschen Bibliotheksverband e.V.“. 90 Prozent der Projektkosten, knapp 51.000 Euro, stammen aus dem Fördertopf, den Rest - 5.600 Euro - trägt die Stadt Buchholz.
Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse hat einen der beiden Terminals gleich ausprobiert - und zieht ein positives Fazit: „Die Bedienung ist wirklich einfach und intuitiv“, lobt das Stadtoberhaupt. Er freue sich, dass das Büchereiteam von einfachen Aufgaben entlastet werde und sich mehr um die Dinge kümmern könne, die eine Bibliothek ausmachten. „Das ist ein echter Fortschritt.“
Redakteur:Anke Settekorn aus Jesteburg |
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