Wohin geht die Sprachreise eines Lateinkurses?
Römer-AG am AEG Buchholz
Wer Spanisch als zweite Fremdsprache gewählt hat, fährt in seiner Schulzeit mit der Schule nach Spanien, um die Sprache in der natürlichen Umgebung zu erleben und anzuwenden, die Franzosen fahren nach Frankreis... aber was machen die Lateinschüler?
Seit Jahren können Achtklässler, die am Albert-Einstein-Gymnasium Latein lernen, an einer fünftägigen Fahrt unter der Leitung von entsprechenden Fachkollegen nach Trier teilnehmen. Diese schön gelegene Stadt lernen die Schüler als Modell für römische Städteplanung kennen und sehen, wie sehr das heutige Stadtbild immer noch von der Antike geprägt ist.
Wie lebten die römischen Legionäre?
Als Vorbereitung auf diese Exkursion findet die Römer-AG statt. In mehreren Sitzungen am Nachmittag lernen die Teilnehmer beispielsweise die Arbeit der Archäologen oder das Leben der römischen Legionäre in den nordeuropäischen Provinzen, weit entfernt von der Weltstadt Rom kennen. Im Vordergrund stehen also Themen, die im eigentlichen Lateinunterricht aus Zeitgründen nicht behandelt werden können.
In der ersten Sitzung in diesem Schuljahr haben Schüler der 8a unter der Leitung von Lehrerin Melanie Klabunde verschiedene römische Spiele, z.B. die Rundmühle, ausprobiert. Rasch kam bei den Schülern die Frage auf, wieso wir im 21. Jahrhundert denn den Spielplan oder die Spielregeln aus der antiken Zeit kennen. Es wurden dann die unterschiedlichen Arten von Quellen in der Archäologie, z.B. in Stufen eingeritzte Linien, Marmorreliefs oder Würfel aus Knochen, vorgestellt. In der zweiten AG-Sitzung wurden das Thema Archäologie bei einem Besuch des „Museums für Kunst und Gewerbe“ in Hamburg vertieft. In der bis Januar laufenden Sonderausstellung „FESTE FEIERN! Athen-Rom-Wacken“ werden antike Fundstücke zu religiösen Feiern oder Sportfesten mit Videomaterial z.B. zu christlichen Prozessionen oder modernen Freizeitveranstaltungen wie z.B. dem Oktoberfest kontrastiert. Der Kurator der Antikenabteilung, Herr Dr. Frank Hildebrandt, führte die Achtklässler gelungen an einige Exponate zum Thema Gladiatorenspiele heran, indem er sie zu genauen Beschreibungen animierte. Es ist sehr deutlich geworden, dass gerade diese genaue Betrachtung der erste Arbeitsschritt eines Archäologen ist, der Schlussfolgerungen zum Fund ermöglicht. Anschaulich berichtete Dr. Hildebrandt außerdem von seinen aktuellen Ausgrabungen und dabei angewandten Methoden, die sehr naturwissenschaftlich anmuten, z.B. Georadarmessungen. So haben die Schüler nicht nur ihre Kenntnisse über das Freizeitverhalten der Römer vertieft, sondern auch ein spannendes Berufsbild aus erster Hand kennengelernt.
Redakteur:Stefanie Hansen aus Tostedt |
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