Krankenhaus Buchholz und UKE kooperieren
Schnellere Behandlung bei Schlaganfall

Freuen sich über die Kooperation: (v. li.) Landrat Rainer Rempe, Dr. Franziska von Breunig (Geschäftsführerin Krankenhaus Buchholz), Dr. Felix Butscheid (Chefarzt Neurologie), Dr. Daniel Hausmann (leitender Oberarzt Kardiologie) und Dr. Ulrich Trappe (Ärztlicher Leiter Rettungsdienst Landkreis Harburg)
  • Freuen sich über die Kooperation: (v. li.) Landrat Rainer Rempe, Dr. Franziska von Breunig (Geschäftsführerin Krankenhaus Buchholz), Dr. Felix Butscheid (Chefarzt Neurologie), Dr. Daniel Hausmann (leitender Oberarzt Kardiologie) und Dr. Ulrich Trappe (Ärztlicher Leiter Rettungsdienst Landkreis Harburg)
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Bei einem Schlaganfall ist Zeit ein wichtiger Faktor. Je eher der Patient behandelt werden kann, desto eher hat er die Chance, die Durchblutungsstörung im Gehirn ohne Nachwirkungen zu überstehen. Dank einer Kooperation zwischen dem Universitätskrankenhaus Hamburg-Eppendorf (UKE) und dem Krankenhaus Buchholz können jetzt Patienten in der Nordheidestadt auch bei schwersten Schlaganfällen noch besser als bisher versorgt werden. "Wir drehen das Prinzip um: Nicht der Patient wird ins Spezialkrankenhaus transportiert, sondern die Spezialisten kommen zum Patienten", erklärt Dr. Franziska von Breunig, Geschäftsführerin der Krankenhäuser Buchholz und Winsen. "Damit reduzieren wir massiv die Zeitspanne, die bis zur Behandlung der Patienten vergeht", betont Dr. Felix Butscheid, Chefarzt der Neurologie am Krankenhaus Buchholz.
Der Schlüssel zum Erfolg: Die komplette Behandlung mit einer Thrombektomie kann jetzt in Buchholz durchgeführt werden. Dabei handelt es sich um die Entfernung eines Blutgerinnsels aus einem verschlossenen Hirngefäß. Eine Behandlung, die von ausgewiesenen Spezialisten durchgeführt wird. Und die gibt es im UKE. Bislang wurden Patienten nach Hamburg transportiert. Das kostete Zeit. Zeit, die Schlaganfallpatienten eigentlich nicht haben. Jetzt läuft es so ab: Der Rettungsdienst transportiert den Patienten nach Buchholz ins Krankenhaus. Dort ermitteln die Neurologen mittels einer Computertomographie (CT) im Herzkatheterlabor die Schwere des möglichen Schlaganfalls und leiten eine Lyse ein, damit das Blutgerinnsel nicht wächst. Bei leichten Schlaganfällen reicht diese Behandlung oft aus. Bei schweren und schwersten Schlaganfällen alarmieren die Mediziner in Buchholz jetzt die Spezialisten des UKE, die mit Blaulicht anfahren und die weitere Behandlung übernehmen. Das Gute: Der Großteil der Apparaturen aus dem Herzkatheterlabor kann übernommen werden, das Krankenhaus Buchholz musste lediglich spezielle Katheter für das Gehirn anschaffen. Die Kooperation trägt erste Früchte: Anfang März wurde der ersten Patientin in der Nordheidestadt mit der Unterstützung der Neuroradiologen des UKE durch eine Thrombektomie geholfen. Dabei wurde die verschlossene linke Hirnschlagader geöffnet. 
"Für unser Krankenhaus bedeutet die Kooperation mit dem UKE einen großen Fortschritt", betonte Dr. von Breunig. Man habe lange daran gearbeitet. Rainer Rempe, Landrat des Landkreises Harburg, lobte die länderübergreifende Zusammenarbeit zum Wohle der Patienten: "Die Kooperation hat für mich Vorbildcharakter!"
Übrigens: Dr. Franziska von Breunig und Dr. Felix Butscheid appellieren an die Menschen, bei Anzeichen auf einen möglichen Schlaganfall schnell zu reagieren und den Notruf 112 zu wählen. Anzeichen seien alle plötzlich auftretenden Funktionsstörungen, z.B. Sprachprobleme, Lähmungen oder starker Schwindel, erklärt Butscheid. Auch die Umgebung sei aufgefordert zu handeln, denn oftmals merkten Schlaganfallpatienten nicht, dass ihnen etwas fehlt.

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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