Die meisten Deutschen möchten nicht auf ihren Urlaub verzichten. So planen 85 Prozent in diesem Jahr eine Urlaubsreise, Das ergaben aktuelle Umfragen, die im Januar veröffentlicht wurden. Die gestiegenen Energie- und Lebenshaltungskosten, aber auch die noch offenen Betriebskosten, bringen ein verändertes Reise- und Konsumverhalten hervor. Da die Bedeutung von Urlaub trotz der unterschiedlichen Krisen sehr hoch ist, muss am Reisepreis gespart werden.

Ebenfalls rechnen die Marktforscher mit einem starken Last-Minute-Jahr in allen touristischen Bereichen. Viele Kunden würden ihre Nebenkostenabrechnungen im März/April abwarten und erst dann tätig werden. Bereits in den vergangenen Jahren konnte die Lüneburger Heide GmbH den Trend zur kurzfristigen Buchung in der eigenen Region verzeichnen. Damals war allerdings eher die Corona-Situation ausschlaggebend.

Vor allem Familien suchen nach kostengünstigen Unterkünften oder günstigeren Pauschalangeboten. Zudem ist heimischer Urlaub auch 2023 wieder gefragt: 40 Prozent der Befragten gaben an, häufiger in Deutschland verreisen zu wollen (Quelle: fvw online, GfK zu Reise- und Konsumtrends, 23.1.2023). Denn bei den Familien gibt es, im Gegensatz zur älteren Generation, kaum Ersparnisse, oder Rücklagen, aus denen ein
Urlaub bezahlt werden könnte. Aus diesem Grund reisen Familien in 2023 mit einem klar begrenzten, niedrigeren Budget. Die so genannten Best Ager allerdings verfügen über Rücklagen und setzen diese auch für Urlaubsbuchungen ein.

"Wir haben bereits zahlreiche Buchungen für die Heideblütenzeit. Der Preis spielt dabei eine Rolle. Unsere Gäste sind sehr preisorientiert. Sie möchten mitten in der Heide wohnen, nutzen das Zimmer in den meisten Fällen nur zum Übernachten sowie zum Frühstücken und Abendessen. Tagsüber genießen sie die Heidelandschaft", sagen Inhaber Gaby und Giorgio Hillmer vom Hillmers Hoff in Wesel, die auch das Restaurant "La Casa" führen. "Wir bieten unserer Gästen mit Pferden auch Boxen an", ergänzt Gaby Matthies.
Ähnlich ist es beim Flair-Hotel "Zur Eiche" in Buchholz. Dort sind die Buchungen für die Heideblütenzeit ebenfalls angelaufen. "Buchholz ist das Tor zur Heide. Unsere Gäste übernachten bei uns und fahren in die Heide. Der Heidschnuckenweg ist ein Ziel unserer Übernachtungsgäste. Viele der jüngeren Gäste im Alter von 25 bis 45 buchen sehr oft spontan", sagen Christine Buchholz, die das Hotel und das Restaurant "Henry's" mit ihrem Bruder Jan Philip Stöver führt.  Beiden Hoteliers ist gemeinsam, dass ihre Gäste sehr oft aus den neuen Bundesländern, Nordrhein-Westfalen und Hamburg kommen. 

Ein großes Urlaubsinteresse am eigenen Land sieht auch die Lüneburger Heide GmbH: „Die Zugriffszahlen auf unsere Heide-Website steigen seit Weihnachten an und die Buchungen für 2023 sind sehr gut angelaufen“, sagt Ulrich von dem Bruch. Rund 30 Prozent Buchungsplus zum Vorjahr Stand Ende Januar vermeldet der Geschäftsführer der Lüneburger Heide GmbH. Ferienhäuser und -wohnungen seien wieder besonders gefragt. Auf diesem Niveau so hoch zu steigern, ist ungewöhnlich, denn schon das Vorjahr lag sehr nah am Rekordjahr 2019.

„Auffällig bei den aktuellen Buchungseingängen ist die Aufenthaltsdauer von fünf bis sechs Tagen von Familien. Hier sehen wir erste Anzeichen für die Verlagerung des bisherigen Zweit- oder Dritturlaubes zum Haupturlaub in der Heideregion.“ Denn die Familien bleiben nun durchschnittlich zwei Tage länger, als in den vergangenen Jahren. Mit ihren zahlreichen Kinderangeboten und den insgesamt 18 Freizeit- und Familienparks, deren Dichte auf der Fläche der Lüneburger Heide in Europa beispiellos ist, ist die Lüneburger Heide eine beliebte Urlaubsdestination. Das verlässliche Preis-Leistungs-Versprechen der Region zahlt sich in Zeiten notwendiger kalkulierbarer Kosten einmal mehr aus.

„In unserem Marketing müssen wir natürlich diese Entwicklung berücksichtigen“, sagt Ulrich von dem Bruch. So kommuniziert die Lüneburger Heide GmbH preiswerte Familienangebote mit Musterrechnungen für das enge Budget und gibt verstärkt den Best Agern Ideen für einen Heideurlaub. „Bei der aktuellen Steigerung von 30 Prozent sind wir auf dem richtigen Weg, ich erwarte dennoch ein recht unberechenbares Jahr für den Tourismus, besonders im Frühling“.