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Umstrittene Klinikreform auch im Bundesrat bestätigt - ländliche Kliniken nun in Sorge

Videokonferenz statt Besuch im WOCHENBLATT
Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann mahnt Bürger zu Vorsicht

Austausch in Corona-Zeiten: Dr. Bernd Althusmann (li.) in der
Videokonferenz mit WOCHENBLATT-Redaktionsleiter Oliver Sander | Foto: bim
  • Austausch in Corona-Zeiten: Dr. Bernd Althusmann (li.) in der
    Videokonferenz mit WOCHENBLATT-Redaktionsleiter Oliver Sander
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(os). Normalerweise besucht der CDU-Landtagsabgeordnete und Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann (54) Bürger und Institutionen in seinem Wahlkreis Seevetal, zu dem die Gemeinden Neu Wulmstorf, Seevetal und Rosengarten gehören. Da in diesem Corona-Jahr aber nichts normal ist, wich Althusmann auf die moderne Videotechnik aus. Auch das WOCHENBLATT lud er am vergangenen Freitag zur Videokonferenz ein. Natürlich nahm das Thema Corona-Pandemie im Gespräch mit WOCHENBLATT-Geschäftsführer Stephan Schrader und -Redaktionsleiter Oliver Sander den größten Raum ein.
"Unterschätzen wir bitte alle die Corona-Pandemie nicht. Corona ist um ein Vielfaches gefährlicher als eine normale Influenza", sagte Althusmann. "Wir befinden uns in Deutschland in einer sehr, sehr ernsten Lage." Vor allem die mutmaßlich vielen Kontakte über Weihnachten und Silvester bereiten dem Minister große Sorgen: "Ich befürchte, dass es zu einem Anstieg der Infektionszahlen kommt und wir bei den Krankenhausbetten in eine schwierige Lage kommen." Wie die Infektionslage Anfang 2021 aussehe, stehe und falle mit der Disziplin der Bürger. "Weniger ist besser", betonte Althusmann. Er ermahnte deshalb die Menschen, die Zahl der Kontakte wirklich auf ein absolutes Minimum zu reduzieren: "Reizen Sie bitte nicht die maximale Grenze der Corona-Verordnung aus und kommen Sie nicht auf kreative Ideen, diese zu umgehen." Er selbst werde Weihnachten im engsten Familienkreis verbringen, der Besuch seiner Mutter falle in diesem Jahr aus. "Das ist sehr traurig, aber wir werden das hinbekommen und stattdessen telefonieren."
Althusmann betonte, dass man sich auch mit einem Corona-Impfstoff noch lange auf ein Leben mit dem Infektionsrisiko einstellen müsse. Er rechne damit, dass bis Ostern bundesweit zwei Millionen Menschen geimpft werden können. "Dabei müssen wir uns zunächst auf die vulnerablen Bevölkerungsgruppen konzentrieren. Bis Ostern wird Impfstoff ein knappes Gut sein." Gleichzeitig wünsche er sich, dass sich die zuständigen Verwaltungen zur besseren Nachverfolgung von Infektionsherden und -ketten von datenschutzrechtlichen Bedenken lösen. Und: "Wir brauchen ein bundesweit einheitliches Pandemie-Managementsystem", forderte der Christdemokrat.
Corona hat schon jetzt zum Teil heftige Folgen für die Wirtschaft. "Ich bin mir der dramatischen Lage der Wirtschaft bewusst und erwarte eine heftige Insolvenzwelle", sagte der Wirtschaftsminister. Deshalb sei es umso wichtiger, die Infektionszahlen dauerhaft herunterzubekommen, und zwar auf weniger als 35. "Wir sollten da den niedrigeren Wert anpeilen und nicht nur den Inzidenzwert 50", sagte Althusmann.
Auch auf anderen politischen Feldern hat Bernd Althusmann in den kommenden Wochen genug zu tun. Er kündigte u.a. Gespräche mit Hamburgs Verkehrssenator Anjes Tjarks (Grüne) an. Dabei wird es auch um das Dauerthema Ehestorfer Heuweg gehen. Wie berichtet, will die Stadt Hamburg im kommenden Jahr die wichtige Verbindungsstraße zur niedersächsischen Gemeinde Rosengarten wegen des Ausbaus komplett sperren. "Ich frage mich, ob es dieser kompletten Blockade tatsächlich bedarf", sagte Althusmann. Er hoffe auf eine flexible Lösung, bei der der Ehestorfer Heuweg befahrbar bleibe. Er setze dabei auf ein Entgegenkommen Hamburgs, schließlich leiste Niedersachsen durch das Schienenprojekt Alpha E einen wichtigen Beitrag dazu, die verkehrliche Lage für die Hansestadt zu verbessern.

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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