Aus für ein Traditionsblatt

Länger als 150 Jahre am Markt. Doch jetzt ist Ende September Schluss: die Harburger Anzeigen und Nachrichten
  • Länger als 150 Jahre am Markt. Doch jetzt ist Ende September Schluss: die Harburger Anzeigen und Nachrichten
  • hochgeladen von Reinhard Schrader

Die "Harburger Anzeigen und Nachrichten" (HAN) werden Ende September zum letzten Mal erscheinen.


rs. Landkreis. "Mit der Ausgabe des 30. September wird die Zeitung eingestellt", so Thorsten Römer, der Geschäftsführer der Lühmanndruck Harburger Zeitungsgesellschaft, gegenüber dem WOCHENBLATT. Der Schritt sei unter betriebswirtschaftlichen Aspekten unumgänglich und alternativlos, so Römer. Der Geschäftsführer verweist auf eine stark rückläufige Auflage, deutlich stärker als im Branchenschnitt, und auf eine überproportional negative Entwicklung im Anzeigengeschäft. Daran hat offensichtlich auch die Herausgabe eines eigenen Anzeigenblattes nichts ändern können.

Die tägliche Auflage der Lokalzeitung für den Hamburger Süderelbebereich und den Landkreis Harburg lag zuletzt bei rund 12.600 Exemplaren. Laut Branchendienst hat die "HAN" in zehn Jahren fast 8.600 Exemplare an Auflage verloren, innerhalb der letzten 15 Jahre hat sich die verkaufte Auflage fast halbiert. Bereits 2004 hatte der Verlag seine Mantelredaktion aufgelöst.

Von der Einstellung des Blattes sind 32 Mitarbeiter betroffen, darunter vier Auszubildende. In der Redaktion sind nach Angaben des Deutsche Journalisten-Verbandes (DJV) Hamburg elf fest angestellte Redakteure und elf Pauschalisten tätig. Die Eigentumsanteile am Verlag verteilen sich auf die Axel Springer AG (24,8 Prozent), die Mediengruppe Madsack (mehr als 50 Prozent), die Krause KG, die im Landkreis 'Stade das Buxtehuder- und Stader Tageblatt heraus gibt, und weitere kleinere Anteilseigner.

Kenner der Zeitungsszene sehen als wesentliche Ursache für das Scheitern der Traditionszeitung den täglichen journalistischen Spagat, mit dem die Redaktion versucht, sowohl den Lesern in Hamburg-Harburg als auch im niedersächsischen Landkreis Harburg gerecht zu werden. Wobei die Schnittmenge für beide Gebiete offensichtlich zu gering ist. Bleibt abzuwarten, ob die Lücke, die die HAN vor allem in Harburg hinterlässt, anderweitig gefüllt wird.

Redakteur:

Reinhard Schrader aus Buchholz

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