Neujahrsempfang der Stadt Buchholz
Nachlese und Ausblick des Bürgermeisters
In seiner Rede zum Neujahrsempfang rechnete Buchholz' Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse mit den Wahlversprechen der Parteien zur Bundestagswahl ab, ohne eine von ihnen direkt anzugehen: "Es wird uns allen nach der Wahl viel besser gehen! Mehr Netto, weniger Arbeit, stabile Renten, Entlastung hier, bessere Leistungen dort. Die Parteien versprechen uns das Blaue vom Himmel, ohne etwas dafür zu tun. Einzig die Abgeordneten müssen arbeiten, denn sie müssen machen, dass wir tatsächlich mehr 'netto' haben, dass es 'mehr für Dich' gibt. Steht ja auf den Wahlplakaten drauf. Leider steht auf den Wahlplakaten aber nicht, ab wann das alles nun gilt und wer das bezahlt."
Dank an Rettungskräfte
Viele Herausforderungen des Bundes aus dem vergangenen Jahr beschäftigte auch die Stadt Buchholz. Dazu gehört unter anderem die mentale Belastung der Feuerwehrleute und Rettungskräfte, die bei dem Großbrand der Flüchtlingsunterkunft an der Bremer Straße dabei waren oder das Feuer mit einem Toten im Buchholzer Parkhaus löschten: "Das muss man erst einmal psychisch aushalten und verarbeiten. Ich ziehe vor Ihnen allen meinen Hut und danke Ihnen für die Bereitschaft, sich mit jeder Alarmierung aufs Neue unbekannten Gefahren und belastenden Situationen auszusetzen!"
Mehr Sicherheit für Buchholz
Röhse führt weiter aus, dass das Thema Sicherheit die Buchholzer auch im laufenden Jahr 2025 weiter beschäftigen wird, die Anschläge von Solingen und Magdeburg werden dafür sorgen, die Sicherheitsvorkehrungen für Großveranstaltungen unter freiem Himmel weiter zu überdenken: "Das Hoffen darauf, dass schon nichts passieren möge, reicht in Anbetracht der Häufung derartiger Angriffe nicht mehr aus."
Für die Buchholzer Sicherheit ging Röhse noch weiter: Nachdem eine Jugendbande Buchholz und Umgebung terrorisiert hatte, diskutiert derzeit die Stadt mit dem Landesdatenschutzbeauftragten die Möglichkeiten einer Videoüberwachung an neuralgischen Punkten, für einen Teilbereich der Innenstadt wünscht sich Röhse sogar ein Alkoholkonsumverbot: "Weil mich persönlich die Trinkerszene, die sich in den Sommermonaten gerade auf dem Peets Hoff etabliert hat, sehr stört."
Kampf gegen Wohnungsnot
Ein weiteres wichtiges Thema für Röhse ist die Wohnungsnot in Buchholz, denn diese sei auch längst bei Normalverdienern angekommen. Und fehlender Wohnraum ist gleichzeitig ein großes Problem bei der Akquise von neuen Arbeitskräften. Umso freut er sich darüber, dass die Entwicklung von Flächen, auf denen Wohnraum geschaffen werden kann, deutlich voranschreitet. Eine städtische Fläche hinter dem Finanzamt beispielsweise, auf der die Kommunale Wohnungsbaugesellschaft rund 100 geförderte Wohnungen bauen wird, dazu noch weitere Flächen. Und dabei dürfe - so betonte Röhse - die Infrastruktur nicht auf der Strecke bleiben, aber Infrastruktur koste Geld. Deshalb sei es zwingend notwendig gewesen, gewisse Gebühren, Steuern und Abgaben zu erhöhen.
Vorfreude auf das neue Kennzeichen
Bei all der schlechten Nachrichten freut sich Bürgermeister Röhse auf sein persönliches Highlight: das eigene Kennzeichen für Buchholz - BUN! "Ich kann endlich auch in der Ferne meine Herkunft offen zeigen und muss mich als WL'er nicht länger in die letzte Parkhausecke verziehen.", erklärt Röhse mit einem Augenzwinkern. Und an Landrat Rempe gerichtet: "Lieber Landrat, ich flehe Sie an, geben Sie uns allen das letzte Fünkchen Hoffnung auf ein besseres Leben, und befreien Sie uns endlich aus den Klammern des ungeliebten WL. Erlauben Sie uns BUN - für eine bessere Zukunft."
Redakteur:Stefanie Hansen aus Tostedt |
Kommentare