Anwohner machen gegen Neubaugebiet in Dibbersen mobil / 54 Wohneinheiten auf 3,2 Hektar.
Neubaugebiet in Dibbersen: "Die Stadt Buchholz verschließt die Augen"
mum. Dibbersen. Ende 2018 berichtete das WOCHENBLATT erstmals über das Neubaugebiet "Sonnenberg" in Dibbersen. Nun regt sich Protest im Ort. Allerdings endet die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung am kommenden Freitag, 31. Juli. Konkret geht es um eine etwa 3,2 Hektar große Fläche am südwestlichen Ortsrand von Dibbersen, südlich der Dangersener Straße und östlich der Straße Sonnenkamp. 54 Wohneinheiten könnten entstehen.
Nachdem CDU-Ratsherr Jan Bauer das Gebiet ins Spiel gebracht hatte, beschäftigten sich die zuständigen Gremien mit dem Thema - unter anderem auch der Dibbersener Ortsrat. Die CDU hatte ursprünglich ein Neubaugebiet mit bis zu 45 Wohneinheiten im Sinn. Schließlich wurde das Hamburger Planungsbüro Evers und Küssner beauftragt. Das nun vorliegende Konzept sieht 16 Einzel- und 14 Doppelhäuser vor. Ergänzend dazu ist ein Mehrfamilienhaus (sechs Wohneinheiten) geplant sowie die Errichtung von sechs Reihenhäusern. An einem zentral gelegenen Quartiersplatz soll zudem ein Mehrgenerationenhaus mit etwa zwölf Wohneinheiten entstehen. Dabei sind folgende Grundstücksgrößen vorgesehen: für das Einzelhaus je etwa 500 Quadratmeter, pro Doppelhaushälfte 350 Quadratmeter, je Reihenhaus etwa 170 Quadratmeter, für das Mehrfamilienhaus etwa 643 Quadratmeter und für das Mehrgenerationenhaus etwa 2.155 Quadratmeter.
Anfang Mai scheiterte der Antrag noch denkbar knapp mit einem Patt im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt. Gudrun Eschment-Reichert (SPD) und Gabriele Wenker (Grüne) sprachen sich gegen das Neubaugebiet aus.
Und auch Anwohner haben Bedenken bei der Umsetzung des Projekts. "Die jetzt vorgesehene Verdichtung auf 54 Wohneinheiten mit mehr als 150 Neubürgern auf einer so kleinen Fläche wird jedoch zu Lasten der jetzigen Dorfbewohner vorgenommen", heißt es in einem Rundschreiben, das dem WOCHENBLATT vorliegt. Das Ortsbild und das Wohnumfeld werde sich deutlich verändern. "Die Enge im geplanten Baugebiet lässt eine ansprechende, ortstypische und zukunftsweisende Bebauung nicht zu. Das fantasielose städtebauliche Konzept lässt dies deutlich erkennen und lässt Schlimmes befürchten." Ein besonderes Problem sei zudem die verkehrliche Erschließung über die Dangersener Straße. Weiter heißt es: "Im neuen Wohngebiet sind nur Parkplätze für das Mehrfamilienhaus vorgesehen. Wo die Fahrzeuge der anderen Bewohner und ihrer Besucher in den sehr engen neuen Straße bleiben sollen, ist völlig unklar. Auf den kleinen Grundstücken ist jedenfalls kein Platz dafür." Die Anwohner kritisieren: "Bei der Stadtverwaltung hat man sich entschieden, vor diesem Problem die Augen fest zu verschließen."
Die Verfasser des Rundschreibens appellieren an die Bürger, im Zuge des Beteiligungsverfahrens Einfluss zu nehmen. "Es lohnt sich, frühzeitig den Finger zu heben, um die Verwaltung auf Konflikte hinzuweisen und Korrekturen zu verlangen." Konkret gehe es dabei um die deutliche Reduzierung der Wohneinheiten sowie die Lösung des Verkehrsproblems.
"Die aufgeworfenen Fragen und Bedenken werden im Zuge des Beteiligungsverfahrens aufgegriffen. Das ist doch auch der Sinn dieses Verfahrens", sagt Stadtsprecher Heinrich Helms, der darauf hinweist, dass selbstverständlich für jeden Grundstückstyp entsprechende Stellplätze nachgewiesen werden müssen. Die Fläche befindet sich in Privatbesitz und wird über die VBN Immobilien GmbH (eine Tochter der Volksbank) vertrieben.
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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