Feuerwehrneubau Holm-Seppensen
Privatpersonen finanzieren Grundstücksvergleich
Wenn sich der Buchholzer Stadtrat am kommenden Montag, 17. Juni, ab 19 Uhr im Veranstaltungszentrum Empore (Breite Str. 10) zu seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause trifft, dürfte über einen Tagesordnungspunkt besonders hitzig diskutiert werden: Herbert Maliers, hinzugewähltes Mitglied im Stadtentwicklungsausschuss, hat im Einvernehmen mit verschiedenen Buchholzer Umweltschutzverbänden beantragt, die Planungen für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses der Freiwilligen Feuerwehr Holm am Tostedter Weg in Holm-Seppensen zu stoppen und stattdessen Planungen für den Bau auf einem derzeit als Pferdeweide genutzten Grundstück in der Straße Up de Hoge Luft zu beginnen.
Wie mehrfach berichtet, gibt es seit März 2022 hart geführte Debatten um den geeigneten Feuerwehrstandort. Damals beschloss der Stadtrat mehrheitlich, das neue Feuerwehrgerätehaus auf einem stadteigenen Grundstück am Tostedter Weg zu errichten.
"Wir wollen eine sachliche Entscheidung erreichen, welcher Standort feuerwehrtechnisch der bessere ist", betont Antragsteller Maliers. Aus seiner Sicht habe die Verwaltung bis heute die beiden möglichen Standorte nicht vernünftig miteinander verglichen. Zudem gebe es gegen die vom Büro Forplan, dieses erstellt seit 2016 den Feuerwehrbedarfsplan für die Stadt Buchholz und führt diesen laufend fort, vorgelegte Tabelle für die Anfahrtszeiten "erhebliche Einwände".
Um einen "ergebnisoffenen Vergleich" zu ermöglichen, haben mehrere Privatpersonen das Institut für Rettungsingenieurwesen und Gefahrenabwehr der Technischen Hochschule (TH) Köln beauftragt, Daten für die Grundstücke am Tostedter Weg und Up de Hoge Luft zu sammeln und gegenüberzustellen - und sie haben die Arbeiten aus eigener Tasche finanziert. Am Mittwoch dieser Woche reisten zwei Mitarbeiter des Instituts aus Köln an. Mithilfe einer Drohne machten sie 825 Luftbilder der beiden Grundstücke und ergänzten diese mit Bildern und Videos, die sie am Boden anfertigten. Anhand der Daten solle ein 3D-Modell erstellt werden, in dem vor allem die An- und Ausfahrtssituation verdeutlicht wird, erklärt Thomas Säger von der TH. Die Lage der Grundstücke ist einer der Streitpunkte. Während Herbert Maliers und seine Mitstreiter das Grundstück Up de Hoge Luft für die An- und Abfahrt besser geeignet finden, hat Stadtbrandmeister André Emme mehrfach betont, dass das Areal zu weit im Norden sei. Es gehe bei Einsätzen oft um Sekunden, hatte Emme erst jüngst im Fachausschuss ausgeführt.
Bürgermeister Jan-Hendrik Röhse hat auf die Einwände der Antragsteller in der zur Abstimmung stehenden Drucksache ausführlich geantwortet. Das Kriterium für die Wahl eines geeigneten Standortes für das neu zu errichtende Feuerwehrgerätehaus sei die Sicherstellung und Optimierung des Brandschutzes in Holm-Seppensen sowie in der gesamten Stadt Buchholz, betonte Röhse. Aus fachlicher Sicht des Brandschutzes komme allein die Fläche am Tostedter Weg in Betracht. Spannung bei der Sitzung des Stadtrates ist garantiert!
Die zur Debatte stehende Drucksache finden Sie hier
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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