Regenmessung ist sein großes Hobby
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- Mit einem handelsüblichen Regenmesser misst Wilhelm Westermann im heimischen Garten die Niederschlagsmengen
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Wilhelm Westermann (76) erfasst seit 41 Jahren die Niederschlagsmengen in seinem Garten / "2017 war das bislang nasseste Jahr"
os. Holm-Seppensen. Statistik ist das große Hobby von Wilhelm Westermann (76). Bereits seit 41 Jahren misst er im Garten seines Wohnhauses im Buchholzer Stadtteil Holm-Seppensen (Landkreis Harburg) die Niederschlagsmengen und verzeichnet diese akribisch in einem Buch. „Das Jahr 2017 war das nasseste seit dem Beginn meiner Aufzeichnungen“, berichtet der ehemalige Wirtschaftsprüfer. Eine Tendenz will er aus dem Ergebnis (noch) nicht ablesen: „Ich sehe das als Ausreißer. In den vergangenen Jahren hatte sich die Niederschlagsmenge auf einem niedrigeren Niveau eingependelt.“
Im vergangenen Jahr maß Wilhelm Westermann mit seinem handelsüblichen Regenmesser exakt 1.220 Millimeter Niederschlag. Das waren 425 Millimeter mehr als im Jahr 2016. „Wir hatten extrem viel Regen im Sommer und im Herbst“, berichtet der Hobby-Meteorologe. Allein im Juni fielen in Holm-Seppensen 173,5 Millimeter Niederschlag, im Juli waren es noch einmal 129,5 Millimeter, im Oktober 126 Millimeter.
Bislang war das Jahr 2007 das nasseste in Westermanns Aufzeichnungen. Viele Menschen hätten das nicht so in Erinnerung, sagt Westermann. Damals fiel reichlich Schnee, und dieser wird von den meisten offenbar nicht im gleichen Maße als Niederschlag wahrgenommen wie Regen. Apropos 2007: Damals verzeichnete Wilhelm Westermann auch den niederschlagsärmsten Monat - im April fielen nur fünf Millimeter Niederschlag. Bislang nassester Monat war der Dezember 2011 mit 194 Millimetern.
Wie kam Wilhelm Westermann zu seinen Wetteraufzeichnungen? „Bauern machen das so“, sagt der Rentner schmunzelnd. Westermann wuchs in einer Bauernfamilie auf, bereits sein Großvater weihte den damals siebenjährigen Wilhelm in die Kunst der Wetteranalyse ein. Seit 1973 wohnt Westermann in Holm-Seppensen, vier Jahre später begann er mit seinen Aufzeichnungen. Diese vergleicht er mit seinem Bruder, der rund 50 Kilometer Luftlinie entfernt im Landkreis Uelzen wohnt. „Dort fällt deutlich weniger Niederschlag als bei uns“, berichtet Wilhelm Westermann. Fielen in den vergangenen 41 Jahren in Holm-Seppensen im Schnitt 920 mm Niederschlag pro Jahr, waren es in Tätendorf (Landkreis Uelzen) nur 679 mm.
Dass das vergangene Jahr im Raum Buchholz besonders nass war, bestätigen auch Messungen des Deutschen Wetterdienstes. In dessen Wetterstation in Tostedt-Todtglüsingen wurden 1.007,9 mm Niederschlag gemessen, deutlich mehr als im langjährigen Durchschnitt.
Die Messungen von Wilhelm Westermann weichen von den offiziellen Zahlen deutlich ab - im Internet wird für Buchholz eine durchschnittliche Niederschlagsmenge von 745 mm pro Jahr angegeben. Auch deshalb sucht Westermann andere Hobby-Meteorologen im Bereich Buchholz, die ebenfalls regelmäßige Messungen durchführen. „Ich möchte eine Bestätigung haben, dass die 745 Millimeter nicht stimmen“, erklärt Westermann. Interessenten können mit ihm per E-Mail unter wwestermann@web.de in Kontakt treten.
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Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz |
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