So ist das Heidewasser nicht zu retten
Die Naturfreunde Nordheide halten Fonds für Landschaftsreparaturen, wie ihn der CDU-Landtagsabgeordnete Heiner Schönecke fordert, für nicht ausreichend
rs. Landkreis. "Hamburg Wasser" und das Land Niedersachsen sollen jährlich jeweils 800.000 Euro in einen Fonds einzahlen, aus dem Maßnahmen zur Grundwasserbildung in der Heide finanziert werden - mit diesem Vorschlag hatten sich jüngst Vertreter der Landkreis-CDU in die Schlagzeilen gebracht. Für Bernd Wenzel von den Naturfreunden Nordheide ist das zwar "ein verwendbarer Ansatz", damit sei aber noch kein wirklicher Schutz des Heidewassers und der vom Abpumpen betroffenen Gebiete gewährleistet.
Vielmehr müsse mit den Hamburger Wasserwerken ausgehandelt werden, alle zwei bis drei Jahre die Menge der Wasserentnahme zu überprüfen. An ökologisch empfindlichen Stellen sollten dazu Warnstationen errichtet werden, die bei einem zu starken Absinken des Grundwasserstandes ein sofortige Abschalten der Pumpen ermöglichen.
Die Naturfreunde Nordheide plädieren für einen Stufenplan, der Hamburg Schritt für Schritt zu Verbesserungen seiner Wasserversorgung bewegen könne:
1. Bessere Nutzung des Wassers auf Hamburger Gebiet. Zurzeit würden die Niederschläge in der Nordheide um 36 Prozent stärker für die Wassergewinnung ausgebeutet als die in Hamburg versickernden Niederschläge.
2. Hamburg müsse aus Flüssen aufbereitetes Wasser mit verwenden, wie es in Köln (60 Prozent) und im Ruhrgebiet ( bis zu 100 Prozent) der Fall sei. Würden die Hamburger Wasserwerke dem Trinkwasser 10 Millionen Kubikmeter nach neuestem Stand der Technik aufbereitetes Flusswaser beimischen, würde das die Heide sehr stark entlasten, den Wasserpreis in Hamburg aber lediglich um zwei Cent/Kubikmeter erhöhen.
3. Hamburg müsse überall, wo es möglich ist, Trinkwasser von sogenanntem Grauwasser trennen und vor allem die Industrie mit Elbwasser versorgen.
Bernd Wenzel: "Ein Weiterso der Hamburger Wasserwerke mit der Forderung nach noch mehr Heidewasser lehnen die Naturfreunde Nordheide ab." Daran könne auch der von der CDU vorgeschlagenen Fonds nichts ändern. Wenzel: "Wir gehen davon aus, dass die ganz große Mehrheit der Nordheide-Bürger mit unseren Forderungen übereinstimmt. Die Menschen wollen nicht länger hinnehmen, dass der Heide Jahr für Jahr 20 Millionen Kubikmeter Grundwasser entnommen wird, von denen 96 Prozent zur Klospülung und ähnlichem verwendet werden." Er sei überzeugt, dass sogar viele Hamburger die Sorgen der Nordheidjer teilten,
Redakteur:Reinhard Schrader aus Buchholz |
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