Feiern ist nicht die Stärke der Deutschen
Tag der Deutschen Einheit hat mehr Aufmerksamkeit verdient!
AUF EIN WORT
Warum ist der Tag der Deutschen Einheit so ruhig? Stell dir vor, es ist ein nationaler Feiertag, und niemand bekommt es mit! So kommt es mir vor dem Tag der Deutschen Einheit am Sonntag, 3. Oktober, vor. Vor 31 Jahren wurde mit dem Zusammenschluss der beiden deutschen Staaten die Trennung überwunden und damit Historisches erreicht. In der öffentlichen Wahrnehmung ist der 3. Oktober in diesem Jahr ein Tag wie jeder andere, mit Sonntagsbraten und Kaffeerunde im Kreise der Familie.
Hand aufs Herz: Wenn Sie gefragt würden, wo die zentrale Feier zum Tag der Deutschen Einheit stattfindet, würden Sie sofort Halle (Saale) in Sachsen-Anhalt antworten? Und wüssten Sie, dass dort bereits seit zwei Wochen eine "EinheitsExpo" stattfindet? Wohl nicht.
Wenige Institutionen vor Ort haben sich Gedanken gemacht, wie man den 3. Oktober gebührend begehen kann. Der CDU-Kreisverband Harburg-Land lädt um 11 Uhr zu einem Vortrag mit dem Politikwissenschaftler Prof. Dr. Sven Bernhard Gareis zu "Deutschlands Rolle in der Welt - Herausforderungen in der Außen- und Sicherheitspolitik" in den Marstall in Winsen ein. Und sonst? Ist es unnormal ruhig. Offenbar haben viele Menschen den Kopf mit Corona und den Nachwirkungen der Bundestagswahl voll.
In den USA wäre es undenkbar, den Unabhängigkeitstag am 4. Juli so zur Seite zu schieben. Dann ist Remmidemmi mit Picknick, Autokorsos und Feuerwerk. Nun ist Feiern nicht die Stärke der Deutschen, es sei denn, es geht um Sauforgien wie beim Münchner Oktoberfest, und so schrill wie in den USA muss man sicherlich nicht feiern. Der Tag der Deutschen Einheit hätte aber mehr Aufmerksamkeit verdient - auf allen Ebenen. Oliver Sander
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz |
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