21. März: Tag des Waldes
Das Motto lautet: Wälder und Nahrung

Der Wald muss international geschützt werden, darauf weist der Tag des Waldes am 21. März hin | Foto: Gustavo Gueiroz
  • Der Wald muss international geschützt werden, darauf weist der Tag des Waldes am 21. März hin
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Der 21. März wurde erstmals 1971 von der FAO als „Internationaler Tag des Waldes“ proklamiert. Seit 2012 ist dieses Datum offizieller Aktions- und Thementag der Vereinten Nationen. Wälder schützen und nachhaltig nutzen, anstatt sie zu zerstören, lautet seitdem die Botschaft des jährlich überall auf der Welt begangenen Waldtages. Mit der Bedrohung durch den Klimawandel hat er in den letzten Jahren eine weitere wichtige Bedeutungsdimension bekommen.

Zwar bedecken Wälder noch rund 30 Prozent der Erdoberfläche. Doch insbesondere in den Ländern des globalen Südens geht der Raubbau an den Wäldern unvermindert weiter und die weltweite Waldfläche schrumpft somit dramatisch. Als Welttag des Waldes würdigt der „International Day of Forests“ die Wichtigkeit aller Wälder – vom borealen Nadelwald bis hin zum tropischen Regenwald. Der Weltgemeinschaft soll mit diesem Tag nicht nur die Bedeutung von Wäldern als Lebensraum für Flora, Fauna und in den Wäldern lebenden Menschen verdeutlicht werden, sondern auch deren wirtschaftlicher, gesundheitlicher, kultureller und sozialer Nutzen für die gesamte Menschheit.

Klimawandel: Schützen durch Nutzen

Wälder tragen maßgeblich zur Sauerstofferzeugung und Kohlenstoffspeicherung bei und sind ein daher entscheidender Faktor für die Stabilisierung des Klimas. Allein in Deutschland entlasten Wälder die Atmosphäre jährlich um über 50 Millionen Tonnen Kohlendioxid. Mit dem Holz aus dem Wald können energieintensive und damit klimaschädliche Bau- und Brennstoffe ersetzt und dabei der Ausstoß weiterer klimaschädlicher Emissionen vermieden werden. Die nachhaltige Waldbewirtschaftung und die Nutzung von heimischem Holz sind daher aktive Beiträge zum Klimaschutz. Doch obwohl der Wald den Menschen vor allzu drastischen Folgen des Klimawandels schützen kann, wird er durch den menschlichen Lebensstil auch selbst angegriffen. Übermäßiger Energie- und Ressourcenverbrauch der Konsumgesellschaft führen am Ende der Wirkungskette zu höheren Temperaturen, weniger Niederschlag, vermehrten Extremwetterereignissen und verstärktem Schädlingsbefall. Es ist daher Aufgabe einer nachhaltigen Forstwirtschaft, den Wald für den Klimawandel „fit“ zu machen – sei es beispielsweise durch Pflanzung von trocken- und wärmeresistenten Baumarten, durch ein noch ausgewogeneres Mischungsverhältnis aus Laub- und Nadelbäumen oder durch Bodenschutzmaßnahmen. Orientierung dabei gibt vielen Waldbesitzern auf allen Kontinenten der PEFC-Standard für nachhaltige Waldbewirtschaftung. Nach diesem Standard werden Wälder zertifiziert, wenn diese nach ökologischen, ökonomischen und sozialen Kriterien nachhaltig bewirtschaftet werden und die Schutzfunktion, Nutzfunktion und Erholungsfunktion gleichermaßen erfüllen.

Der „Internationale Tag des Waldes“ am 21. März 2025 macht mit dem Motto „Wälder und Nahrung“ auf den weltweiten Stellenwert gesunder Wälder für die Lebensmittelversorgung aufmerksam.

Von den Wurzeln bis zu den Baumkronen bieten Wälder eine unerschöpfliche Vielfalt an Nahrungsmitteln. Pilze, Nüsse, Früchte und Wildfleisch sind nur einige Beispiele dafür, wie Wälder unsere Teller füllen. Wälder sind die größten Süßwasserspeicher der Welt und liefern 75 Prozentdes weltweit verfügbaren Süßwassers – etwa für den häuslichen und landwirtschaftlichen Bedarf. Außerdem bedeutet eine große Artenvielfalt in den Wäldern auch eine große Anzahl an Insekten, die als Bestäuber für den Obstbau und die Landwirtschaft unerlässlich sind.

Überleben von Waldgemeinschaften

Für das Überleben und die Ernährung waldabhängiger Gemeinschaften, insbesondere indigener Völker, sind intakte Wälder essenziell. Die Forstwirtschaft sorgt aber auch darüber hinaus für ein Auskommen: Sie ist ein bedeutender Wirtschaftszweig, der Arbeitsplätze schafft und das Einkommen vieler Menschen sichert. Die weltweiten jährlichen Einnahmen aus der Produktion von Rundholz, Schnittholz, Platten, Zellstoff und Papier belaufen sich auf rund 600 Milliarden US-Dollar. Damit bietet der Wald weltweit über 50 Millionen Menschen Arbeit und eine Lebensgrundlage.

Holz ist ein unverzichtbarer Bestandteil des täglichen Lebens für 2,4 Milliarden Menschen – also etwa 1/3 der Weltbevölkerung. Als Brennstoff zum Kochen spielt es eine entscheidende Rolle, da durch das Garen bestimmte Lebensmittel erst genießbar werden und teilweise der Nährwert der Lebensmittel steigt.
Als Brennstoff macht Holz viele Nahrungsmittel erst genießbar 

Ökosysteme in Gefahr

Derzeit wird der weltweite Netto-Waldverlust auf 3,3 Millionen Hektar pro Jahr geschätzt. Netto-Waldverlust bezeichnet dabei den Verlust an Waldfläche, nachdem der Zuwachs an neuer Waldfläche bereits abgezogen wurde. Ein Großteil des Waldes muss dabei landwirtschaftlichen Nutzflächen weichen. Doch diese Form des Raubbaus hat langfristig fatale Folgen. Der Schutz und die Wiederherstellung unserer Wälder sind dringend und notwendig, denn das Wohlergehen des Planeten und zukünftiger Generationen hängt von ihnen ab.

Nachhaltiger Waldbau verbessert die Ernährungssicherheit

Weltweit leiden täglich 815 Millionen Menschen unter Hunger. Nachhaltige Waldbewirtschaftung hat gesunde Wald-Ökosysteme zum Ziel und stellt damit eine Schlüsselkomponente zur globalen Nahrungsmittelsicherheit und Ernährung dar. Dies würde zu besser geschützten Ökosystemleistungen, einer nachhaltigeren Nahrungsmittelproduktion und einer besseren Ernährungssicherheit und Ernährung für alle führen. Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) haben mehr als 20 sogenannte Entwicklungsländer ihre Ernährungssicherheit verbessert, während sie gleichzeitig ihren Waldbestand erhalten oder sogar erhöht haben.

Zertifizierung von Wäldern sorgt für nachhaltigen Waldbau und Transparenz

Am weitesten verbreitet ist die Zertifizierung nach dem PEFC-Standard. Das PEFC-Siegel ist ein Nachweis dafür, dass Holz und Papier aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern stammen. Die Anforderungen von PEFC umfassen dabei ökologische, ökonomische und soziale Gesichtspunkte. Im ‚PEFC-Benchmark-Standard‘ von PEFC International werden etwa die Interessen von Angehörigen indigener Völker ausdrücklich und gleichberechtigt neben denen von Arbeitern und anderen Interessenvertretern genannt.

Zum Schutz von Insekten sehen die ‚PEFC-Waldstandards‘ von PEFC Deutschland den Einsatz von Insektiziden nur als letztes Mittel vor. Außerdem findet sogenanntes Wildmanagement in enger Abstimmung zwischen Förstern und Jägern statt. Die Wildbestände werden einerseits kontrolliert, um etwa junge Bäume vor übermäßigen Verbiss durch Wild zu schützen – andererseits ist Wildfleisch ein hochwertiges Nahrungsmittel.

Informationen zum letztjährigen Motto „Wälder und Innovation“ gibt es hier: https://tag-des-waldes.de/waelder-und-innovation/