Billiges Benzin tanken und lagern?
Wie viel Kraftstoff darf im Kofferraum transportiert werden?
![Ein Benzinkanister für Notfälle sollte sich im Kofferraum des Fahrzeugs befinden | Foto: Alexander Daoud](https://media04.kreiszeitung-wochenblatt.de/article/2023/01/16/3/548373_L.jpg?1673971793)
- Ein Benzinkanister für Notfälle sollte sich im Kofferraum des Fahrzeugs befinden
- Foto: Alexander Daoud
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Eine Frage, die nicht jeder Autofahrer beantworten kann: Wie viel Liter Kraftstoff dürfen im Auto transportiert werden. Antwort: 240 Liter! Bei den schwankenden Kraftstoffpreisen, die sich innerhalb kürzester Zeit bis zu fünf Cent unterscheiden können, lohnt es sich, diese Menge extra in Kanistern zu tanken. Das sind bis zu 12 Euro bei der erlaubten Höchstmenge. Doch was ist erlaubt?
Früher war es üblich, einen Fünf-Liter-Reservekanister im Kofferraum zu haben. Bei den ungenauen Anzeigen in den Fahrzeugen gingen die Autofahrer lieber auf Nummer sicher. Bloß nicht mit leerem Tank liegenbleiben.
Wichtig: Befindet sich ein Auto ohne Benzin auf der Autobahn und der Fahrzeugführer ist aufgrund von Benzinmangel gezwungen zu halten, kann das in Deutschland teuer werden. Das Halten auf der Autobahn und auch auf einer Kraftfahrstraße kann mit Bußgeld geahndet werden. Ein Halten, das länger als drei Minuten dauert, gilt als Parken. Und das Parken auf Kraftfahrtstraßen und Autobahnen wird ebenfalls mit Bußgeld bestraft.
Also Vorrat bunkern? Dabei sollte man Vorsicht walten lassen. Bei Transport und Lagerung drohen Gefahren. Wer tatsächlich die zugelassene Höchstmenge von 240 Litern Sprit im Pkw mitnimmt, sollte auf die Ladungssicherung achten. Denn Verstöße gegen § 22 Straßenverkehrs-Ordnung , etwas weil Ladung in einem Pkw oder Anhänger nicht vollständig gesichert ist, werden mit Bußgeldern bis zu 75 Euro und einem Punkt geahndet.
Zudem kann von gefüllten Reservekanistern ein Risiko ausgehen. Die Behälter sollten nicht älter als fünf Jahre sein. Aus den Kanistern können Benzindämpfe austreten, weil erhöhte Temperaturen für Druck im Behälter sorgen. Dann droht Brandgefahr. Ein kleiner Funke genügt, um die Benzindämpfe zu entzünden. Das kann auch passieren, wenn der Kofferraum und die Kanister bei einem Auffahrunfall beschädigt wird.
Lagerung in der Immobilie
Auch für die Lagerung in den eignen vier Wänden gelten Regeln. Dabei muss unterschieden werden zwischen Benzin und Diesel. Je nach Bundesland gelten verschiedene Vorschriften. Dabei spielt die Entzündbarkeit eine Rolle. Benzin verdampft wesentlich leichter als Diesel und entflammt schneller. Für die Lagerung sind daher nur dicht verschlossene Behälter erlaubt. In Tiefgaragen und Keller sind nur "unerhebliche" Mengen für die Lagerung erlaubt.
Im Ausland tanken
Wer günstig im Ausland tanken möchte, muss beachten, dass dort sehr viel kleinere Mengen für den Transport erlaubt sind. Im benachbarten Ausland dürfen nur zehn bis maximal 25 Liter transportiert werden. Auch steuerlich muss man beachten: Größere Mengen als 20 Liter beim Grenzübertritt aus EU-Nachbarländern sind energiesteuerpflichtig. Wer mit größeren Mengen in Kanistern erwischt wird, muss mit Strafen für illegale Einfuhr und Steuerbetrug rechnen.
Reservekanister
In einem Pkw dürfen nur Kanister mit einer RKK- oder UN-Zulassung nach DIN-Norm 7274 oder 16904 für den Transport von Kraftstoffen genutzt werden. Die entsprechende Kennzeichnung ist eingeprägt. Der Behälter muss fest verschließbar, komplett dicht und bruchsicher sein. Zu beachten ist: Kanister aus Kunststoff haben ein Verfallsdatum. Sie dürfen nicht älter als fünf Jahre sein.
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