Linienrichter aus Leidenschaft
Buchholzer Jannik Meyer war bei U18-Fußball-Länderspiel im Einsatz

Immer wachsam: Linienrichter Jannik Meyer, hier bei einem Testspiel des Hamburger SV | Foto: Meyer
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Es ist der vorläufige Höhepunkt seiner bisherigen Karriere als Unparteiischer: Jannik Meyer (23) vom Buchholzer Fußballclub (BFC) stand in der vergangenen Woche beim Länderspiel der deutschen U18-Juniorennationalmannschaft gegen Dänemark neben Nick Bichler vom MTV Borstel-Sangenstedt als Linienrichter auf dem Platz. Die Partie vor mehr als 2.000 Zuschauern in Verden endete 1:1 unentschieden. "Es ist schon klasse, wenn man vom Deutschen Fußballbund eine Einladung erhält. Das ganze Drumherum war bestens strukturiert", berichtet Jannik Meyer.
Bis zu U18 spielte Meyer selbst aktiv beim BFC. Dann stand er vor der Entscheidung, weiter zu kicken oder sich ganz auf das Schieds- und Linienrichtertum zu konzentrieren. Der Buchholzer entschied sich für Letzteres. Meyer leitete zunächst Jugendpartien, mit 17 Jahren dann in der untersten Klasse das erste Erwachsenenspiel. Der Unparteiische machte seine Sache offenbar gut: Jannik Meyer stieg regelmäßig auf und leitete in immer höheren Klassen die Spiele. In der kommenden Saison pfeift er in der Oberliga, der fünfhöchsten Liga in Deutschland. Als Linienrichter wird er sogar eine Liga höher, in der Regionalliga, aktiv sein.
Gibt es ein Fernziel? Will er z.B. dem Buchholzer Sascha Thielert nacheifern, der seit vielen Jahren zu den etablierten Linienrichtern in der Fußball-Bundesliga gehört? "Mein Ziel ist es erstmal, immer die beste Leistung zu bringen", betont Jannik Meyer. Wenn es noch ein paar Ligen höher geht, "würde ich nicht nein sagen". Seinen Stil als Schiedsrichter bezeichnet der gelernte Bankkaufmann, der bei der Volksbank Lüneburger Heide arbeitet, als "Mischung zwischen Kumpeltyp und Durchsetzungsfähigkeit". Fußball lebe von Emotionen, da dürfe man auf dem Platz nicht jedes ausgesprochene Wort auf die Goldwaage legen. Grundsätzlich sei zu beobachten, dass gerade in den unteren Ligen der Ton gegenüber dem Schiedsrichter rauer geworden sei. Betroffen seien vor allem Jugendspiele: "Da gibt es viele unschöne Ereignisse gerade mit Eltern." 
An diesem Samstag ist Jannik Meyer ein letztes Mal in dieser Saison im Einsatz: Er pfeift im Landkreis Stade das Bezirksliga-Spiel zwischen dem TSV Apensen und dem VSV Hedendorf-Neukloster. Danach freut er sich auf die mehrwöchige Fußballpause. Die will er u.a. nutzen, um gerade an Wochenenden mehr Zeit mit seiner Freundin zu verbringen. Natürlich wird er ab dem 14. Juni trotzdem die Fußball-EM verfolgen. Fußballspiele schaut der leidenschaftliche Unparteiische übrigens nicht aus Fan-, sondern aus Schiedsrichter-Sicht. Meyer: "Meine Freundin lacht schon immer, wenn ich sage: 'Das war abseits!' oder 'Gleich gibt's eine gelbe Karte!'"

Redakteur:

Oliver Sander aus Buchholz

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