Thorben Koop spielt bei BW Buchholz
Internationaler Schachmeister in der Bezirksliga
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- Perfekt im Spiel mit König, Dame und Pferd: Thorben Koop
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Die Konkurrenz dachte erst an einen Scherz, als er auf der Spielerliste von Blau-Weiss Buchholz (BW) auftauchte. Es ist ihm aber ernst: Seit dieser Saison tritt der Internationale Meister im Schach, Thorben Koop (25), in der Bezirksliga für die Buchholzer an. In seiner ersten Partie holte Koop gleich den ersten Sieg. "Wenn ich spiele, bin ich immer Favorit", sagt der Jurastudent, der sich zudem mit einer Firma zum Im- und Export von Nahrungsergänzungsmitteln selbstständig gemacht hat.
Diese Einstellung ist nicht überheblich, sondern realistisch. Bereits vor knapp neun Jahren erhielt Thorben Koop, der in Hamburg lebt, den zweithöchsten Titel der internationalen Schach-Organisation FIDE auf Lebenszeit. "Um das zu erreichen, muss man unter anderem drei Turniere extrem gut gespielt und gegen starken Konkurrenz eine bestimmte Punktzahl erzielt haben", erklärt Koop. Seit Einführung des Titels im Jahr 1949 wurden in Deutschland erst etwa 300 Spielerinnen und Spieler ausgezeichnet.
Zum königlichen Spiel kam Thorben Koop als Grundschüler durch einen Zufall. Er wollte eine Chemie-AG besuchen. "Ich wurde aber wegen meiner chaotischen Arbeitsweise abgelehnt", erinnert sich Koop schmunzelnd. So blieb nur die Teilnahme an der Schach-AG. Im Rückblick ein Glücksfall. Der Leiter der AG erkannte schnell Koops Talent und förderte ihn mit Einzeltraining. Nach einem Jahr spielte der Junge die ersten Turniere, "nach zwei Jahren war ich besser als mein Trainer".
Durch harte Disziplin verbesserte sich Thorben Koop ständig, wurde später mit dem SV Lingen Deutscher Jugendmannschaftsmeister und spielte für Werder Bremen in der Schach-Bundesliga. "Für anhaltenden Erfolg sind ein Prozent Talent und 99 Prozent hartes Training erforderlich", sagt der Internationale Meister. Fast täglich lernte Koop Eröffnungen für sein Schachspiel auswendig und analysierte die Spiele internationaler Spitzenakteure.
Mit der Aufnahme seines Studiums verlagerte sich der Schwerpunkt für Thorben Koop. Er spielte keine Turniere mehr, gehörte auch keinem Verein an. Vom Schach ließ er aber nicht: Zwei bis drei Stunden, berichtet er, habe er täglich online gespielt. Das sei wichtig, um nur wenig an Klasse zu verlieren. "Schach ist wie eine Fremdsprache, die man ständig lernen muss. Wenn man länger nicht spricht, verlernt man einige Vokabeln, aber die Basis bleibt", erklärt Koop.
Als er über den Vater von Nils Vonhoff, mit dem er gemeinsam Deutscher Jugendmannschaftsmeister geworden war und der bei BW spielt, angesprochen wurde, ob er sich ein Engagement bei BW Buchholz vorstellen könne, musste Thorben Koop nicht lange überlegen, wieder aktiv ins Spielgeschehen einzugreifen. "BW-Abteilungsleiter Bastian Schönherr leistet hervorragende Arbeit, gerade für die Jugend", sagt er. "Das will ich gerne unterstützen. Ich glaube, dass ich der Mannschaft gut helfen kann." Wann er das nächste Mal für BW im Einsatz ist, verrät er nicht, die Konkurrenz soll sich überraschen lassen. Koop: "Ich bin mir aber sicher, dass die Gegner Angst haben, dass ich dabei bin!"
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz |
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