Ein großer Dank an die Ausbildungsbetriebe / Freisprechung in der Zimmerer-Innung
Auszubildende waren in der Corona-Zeit meist auf sich gestellt / Lob an die Lehrer und Ehrenamtlichen
Freude herrschte bei den freigesprochenen Auszubildenden, die ab sofort als "frischgebackene" Gesellen die Zimmererbetriebe verstärken können. 20 junge Leute freuten sich über ihre bestandenen Prüfungen - ein Anlass, stolz auf die Leistungen zu sein.
Sven Balck, Obermeister der Zimmerer-Innung, hatte die jungen Leute zu der Übergabe ihrer Urkunden eingeladen.
"Den größeren Teil des besonderes Jahres 2020 haben wir hinter uns gebracht. Ihr habt eure Prüfungen bestanden, zum Teil mit Auszeichnung. Dazu gratuliere ich euch zunächst", so der Obermeister. Er betonte, dass die Auszubildenden in weiten Teilen des durch Corona geprägten halben Jahres auf sich allein gestellt waren. Die Berufsschule und die überbetriebliche Ausbildung fiel in dieser Zeit aus. Doch sein Lob galt auch den Lehrern. "Die Lehrer haben über Video-Schulungen einen sehr guten Job gemacht und Woche für Woche notwendige Aufgaben für die Auszubildenden erarbeitet. Viele Betriebe haben ihre angehenden Prüflinge intern geschult. Dieses Engagement hat sich gelohnt", so Sven Balck. Sein besonderer Dank galt daher den Innungsbetrieben, den Berufschullehrern sowie allen Ehrenamtlichen, die sich im Innungsvorstand in diesem Jahr rund um die Ausbildung und die Vorbereitung, sowie bei der Abnahme der Prüfungen engagiert haben.
Sven Balck versprach den Absolventen, wenn es wieder aus Corona-Sicht möglich sei, eine Freisprechungsfeier nachzuholen, wenn diese es wünschen.
Allen, die es nicht geschafft haben, die Prüfung erfolgreich zu absolvieren, sprach Sven Balck Mut zu. Sie sollten nochmals die Ärmel hochkrempeln und im Februar des nächsten Jahres die Prüfung nachholen, um als Gesellen tätig zu werden.
Sven Balck wurde auch nachdenklich: "Ich habe gestern im Radio gehört, dass unser Ressourcen-Budget für dieses Jahr am 22. August abgelaufen ist. Das bedeutet, bis zu diesem Datum hat die Menschheit weltweit so viel verbraucht, wie die Erde in einem ganzen Jahr erneuern kann. Im vergangenen Jahr stand der sogenannte 'Earth Overshoot Day' noch am 29. Juli. Das dieser Aktionstag in diesem Jahr einige Wochen später stattfindet, ist im Wesentlichen die Folge der Corona-Pandemie. Dieses sollte uns alle zum Nachdenken anregen."
Der Obermeister gab ferner einen Rückblick auf die Jahreswende 2019/2020: "Zur Jahreswende hatten die Zimmerer des Landkreises Harburg noch jede Menge Arbeit aus dem vergangenen Jahr ins neue mitgebracht. Die Stimmung war gut. Dieses galt für alle regionalen Handwerksbetriebe." Er betonte, dass der handwerkliche Unternehmer in den vergangenen Jahren schon eher bedenken musste, seinen Mitarbeitern über die Jahreswende eine zwei- bis dreiwöchige Arbeitspause zu verordnen, die jeder von ihnen zur Erholung und Neuordnung nutzen kann. Dieses sei wichtig und notwendig, um die anstehenden Herausforderungen über das Jahr in möglichst allen Projekten zu meistern. "Bei den Bauzeitenplänen einiger Planer scheinen Termine wie Weihnachten und die Jahreswende nicht mehr vorzukommen. Und das mit steigender Tendenz", ermahnte Sven Balck.
Der Obermeister bedankte sich bei den Bauherren, die durch ihre Nachfrage und den Wunsch nach Veränderungen in ihrem Lebensumfeld erst die tolle Arbeit der Zimmerer möglich machten. Sven Balck betonte, dass es darum gehe, regional zu leben und sich zu begegnen. Es sei wichtig, für die nächsten Generationen Konzepte zu entwickeln und die Gesundheit des Menschen sowie die Natur zu achten und zu schützen. "Daher ist es gut, dass wir uns wieder daran erinnern, möglichst naturnah zu bauen und zu leben. Ein Leben mit der Plastiktüte hat sich nicht bewährt. Ein nachwachsender Naturstoff wie Holz gehört zum gesunden Leben", so der Obermeister.
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