Keine Wertschätzung erhalten
Frank Kettwig, Vorsitzender von Buchholz Marketing, hört auf!

Frank Kettwig forderte schon seit längerer Zeit mehr Unterstützung von der Stadt Buchholz  | Foto: Foto Kettwig
  • Frank Kettwig forderte schon seit längerer Zeit mehr Unterstützung von der Stadt Buchholz
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Nach Sebastian Putensen, Geschäftsführer vom Winsener City-Marketing, stellt jetzt auch Frank Kettwig, Vorsitzender von Buchholz Marketing, sein Amt zur Verfügung. Stadt-Marketing, ein undankbarer Job? Was ist geschehen?

Frank Kettwig wurde 2020 zum Vorsitzenden von Buchholz Marketing, einem Verein von Buchholzer Kaufleuten, gewählt. Zuvor hatte Alex Kühl das Amt geführt. "Nach einem langen Gespräch mit Onne Henneke, dem Geschäftsführer des Buchholzer Veranstaltungszentrums Empore, habe ich mich bereit erklärt, das Amt zu übernehmen", sagt Frank Kettwig. Eine Bedingung von ihm war, dass er ein "Team für Buchholz" installieren darf, um ein Netzwerk zu schaffen. Zu diesem Team gehören Frauke Petersen-Hanson, Oliver Weiß, Arndt Bömelburg, Stefan Weihrauch, Ron Ludwig, Heinrich Helms und Maike von Behr. Frank Kettwig wurde einstimmig zum Vorsitzenden von Buchholz Marketing gewählt. Mit seiner Amtszeit begann auch die Corona-Pandemie. Trotzdem wurden viele Ideen angegangen und umgesetzt.

So wurden an markanten Plätzen in Buchholz 10.000 Narzissen gepflanzt, die Buchholz in jedem Frühjahr eine bunte Farbenpracht bescheren. Besucher loben die Blumenpracht. Der Verein brachte die Internetseite www.buchholz-erleben.de an den Start. Der Nutzer erhält viele Informationen über Veranstaltungen, Neuheiten in der Stadt, Tourismus und Freizeit. Besonders für auswärtige Besucher ist diese Internetpräsenz eine nützliche Informationsquelle. "Gerade der Tourismus ist ein wichtiger Aspekt, den die Stadt Buchholz nicht vernachlässigen, sondern noch stärker fördern sollte. Buchholz ist das Tor zur Heide und nach Hamburg. Die auswärtigen Gäste übernachten gerne in Buchholz und der Region, um von dort ihre Freizeitaktivitäten zu starten", informiert Frank Kettwig. Auch die Buchholz Card wurde initiiert, die in anderen Städten bereits erfolgreich umgesetzt wurde. "Leider ziehen zu wenige Kaufleute mit. Sie erkennen das Potential nicht, das hinter dieser Card steckt", sagt Kettwig.

Eine sehr erfolgreiche Umsetzung einer Idee war die Anschaffung der Sommerbühne, die regelmäßig bespielt wurde. "Diese Bühne wurde von mir besorgt und in Zusammenarbeit mit einigen Beteiligten erfolgreich mit Musikgruppen bespielt", informiert Kettwig. Durch sein Wirken wurde die Tourismus-Information vom Regionalpark Rosengarten übernommen und an einen zentraleren Standort platziert. Ferner entstand ein Werbefilm über Buchholz, der viel Lob erhielt.

"Wir haben in der kurzen Zeit viel angeregt und erreicht", so Kettwig. Doch ihm fehlt die Anerkennung und eine größere finanzielle Förderung des Vereins: "Ein Stadtmarketing für eine Stadt wie Buchholz mit rund 40.000 Einwohnern ist mit diesem begrenzten Etat nicht machbar."

Dieses Argument führte auch Sebastian Putensen vom Winsener City-Marketing an. Für ihn ist Stadtmarketing ebenso ein wichtiges Thema. Aus seiner Sicht benötigt dieses Amt mehr personelle und finanzielle Ressourcen. Das ist der Aspekt, an dem Frank Kettwig einhakt: "Es kann nicht funktionieren, einem Verein das Stadtmarketing zu überlassen und fast alle Tätigkeiten ehrenamtlich einzufordern. Politik und Kaufmannschaft müssen sich überlegen, ein schlagkräftiges Stadtmarketing zu schaffen, um in Internetzeiten, Innenstädte wieder attraktiver zu gestalten. Wir sind auf dem richtigen Weg. Doch unter diesen Umständen konnte ich mein Amt nicht weiterführen. Wir benötigen aktive Mitglieder, auch im Vorstand. Es ist zudem merkwürdig, dass eine Mitgliederversammlung/Jahreshauptversammlung in die allen bekannte Urlaubszeit des Vorsitzenden gelegt wird".

Frank Kettwig dankt dem Team für Buchholz für die gute Zusammenarbeit.

Über die mögliche Nachfolge Frank Kettwigs müssen die Verantwortlichen des Vereins Buchholz Marketing entscheiden.

Kommentar
Qualität hat seinen Preis

Professionelles Stadtmarketing ist keine Angelegenheit, die nebenher erledigt werden kann. Als PR-Fachreferent kenne ich mich in dem Metier aus. Als es noch nicht die Dominanz des Internets gab, haben die Geschäftsleute dieses gemeinsam geschafft. Doch das ist in diesen erschwerten wirtschaftlichen Zeiten nicht mehr möglich. Die Stadt und die Kaufleute müssen die notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung stellen und - ganz wichtig - auch jede mögliche Unterstützung bieten.

An diesen beiden Aspekten ist die Zusammenarbeit mit Frank Kettwig gescheitert, die mit sehr viel Elan begann. "Trittbrettfahrer" der Kaufleute, die gerne alle Annehmlichkeiten nutzen, aber dafür ihren Beitrag nicht leisten wollen, kann sich eine Werbegemeinschaft nicht leisten. Und geschlossene Geschäfte am verkaufsoffenen Sonntag ebenfalls nicht. Hoffentlich erhält sein Nachfolger mehr Unterstützung. Vielleicht besteht auch die Möglichkeit, einen hauptberuflichen Stadtmarketing-Profi zu integrieren. Es wäre wünschenswert.

Axel-Holger Haase
PR-Redaktionsleiter

City-Marketing-Boss Sebastian Putensen wirft das Handtuch

Redakteur:

Axel-Holger Haase aus Buchholz

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