Stabwechsel im Private Banking
Sparkasse Harburg-Buxtehude: Antonio do Carmo geht in den Ruhestand
Nach 42 Jahren verlässt ein vertrautes Gesicht die Sparkasse Harburg-Buxtehude: Antonio do Carmo, langjähriger Leiter des Bereichs Private Banking, verabschiedet sich am 27. Mai von seinen Kollegen und geht in den Ruhestand. Er hinterlässt ein bestelltes Haus, das er selbst auf- und bereits seit 2014 gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Kathrin Ullrich ausgebaut hat. Die 50-Jährige, die ihre Karriere wie do Carmo mit einer Ausbildung bei der damaligen Kreissparkasse Harburg begonnen hat, tritt seine Nachfolge an und übernimmt ab 30. Mai das 16-köpfige Team.
Im Private Banking werden die vermögenden Kunden betreut. Weil es sich dabei häufig um Unternehmerfamilien handelt, sind die Beratungsanforderungen speziell, und sehr oft gibt es eine enge Verzahnung zwischen privaten und geschäftlichen Themen. Kathrin Ullrich: „Darauf legen wir großen Wert, weil wir die Unternehmerfamilien möglichst ganzheitlich betreuen wollen. Unser Anspruch ist die optimale planerische Begleitung unserer Kunden bei ihren privaten wie auch unternehmerischen Finanz- und Vorsorgethemen und der Unternehmensnachfolge.“
Die Sparkasse Harburg-Buxtehude hat für diese Klientel ein Team von Spezialisten aufgebaut – jeder für sich ein top ausgebildeter Manager, wie do Carmo mit Blick auf die Mannschaft sagt. „Wir haben zehn zertifizierte Financial Planner, das ist die höchste Expertise-Stufe, die sich auf dem Finanzdienstleistungssektor erreichen lässt. Bundesweit gibt es von dieser Klasse vielleicht 1500 Experten. Hier haben wir es mit langjährigen und erfahrenen Kollegen zu tun – ein reifes und heterogenes Team, da jeder für sich ein ausgewiesener Spezialist und Managertyp, aber eben auch ein ausgeprägter Charakter ist.“
Künftig ist es nun an Kathrin Ullrich, das Team der Manager zusammenzuhalten und weiterzuentwickeln. Sie sagt: „Das heißt immer auch: Qualitäten und Stärken zusammenbringen.“ Nicht nur, aber insbesondere in Krisenzeiten gelte es, den Kunden Strategien und Lösungen für Finanzthemen anzubieten. Die aktuelle Lage in der Ukraine wirke sich derzeit spürbar auf die Beratungsinhalte im Private Banking aus.
Das Spektrum ist breit gefächert. Unter dem Schirm der ganzheitlichen Beratung finden sich Themen wie Anlageformen, Versicherung, Altersvorsorge, Nachfolgeregelung, Stiftungsfragen und ähnliches. Antonio do Carmo: „Wir sind quasi eine Privatbank innerhalb der Sparkasse und tragen das S als Zeichen für Verlässlichkeit und Kontinuität. Die Kollegen im Private Banking verstehen sich als Lösungsbringer.“
Ein spezielles Thema ist das Generationen-Management. Dahinter steht die Frage: Wie bringe ich mein Vermögen in die nächste Generation. Kunden, die mit dieser Fragestellung zur Sparkasse kommen, brauchen eine Strategie, kein fertiges Produkt. Deshalb ist dies der einzige Bereich, der honorarbasiert angeboten wird, wie Kathrin Ullrich erläutert. „Wir begleiten unsere Kunden bei der strategischen Planung. Wenn wir über Vermögen sprechen, dann reden wir über Investitionen, nicht über Spekulationen. Die Beratungsinhalte sind in der Regel sehr komplex.“ Zusätzlich zu den eigenen Experten verfügt das Private Banking über ein großes Netzwerk mit Spezialisten aller Art.
Übergabe in bewährte Hände
Antonio do Carmo hat die Abteilung Private Banking aufgebaut und über Jahre geprägt. Beim Start 2005 hatte er fünf Mitarbeiter, heute sind es 16 Berater, Analysten und Assistenzen. 1979 hatte do Carmo seine Ausbildung bei der damaligen Kreissparkasse Harburg begonnen und übernahm ab 1988 auch Führungspositionen innerhalb der Sparkasse. Ab 1998 leitete er das Vermögensmanagement, ehe er 2005 das neu gegründete Private Banking übernahm. Er freut sich, dass diese Arbeit nun in bewährten Händen weitergeführt wird.
Denn auch Kathrin Ullrich ist wie Antonio do Carmo ein Eigengewächs der Sparkasse. Sie begann 1991 ihre Ausbildung bei der Kreissparkasse Harburg und übernahm ab 1999 Führungspositionen im Institut. So leitete sie ab 2005 das S-Vermögensmanagement, ehe sie sich ein Jahr später als freiberufliche Unternehmensberaterin selbstständig machte. Im Jahr 2014 kehrte sie zur Sparkasse zurück, um die stellvertretende Leitung im Private Banking zu übernehmen.
Antonio do Carmo macht erstmal Urlaub
Der gebürtige Portugiese hat allerdings nicht nur eine Sparkassen-Geschichte, sondern auch eine ganz persönliche, denn er kam als fünfjähriger Sohn einer Gastarbeiterfamilie Mitte der 60er-Jahre nach Deutschland. Er wuchs im Phoenix-Viertel auf und blieb, gerade mal 21 Jahre alt, in Harburg, als seine Eltern wieder zurück in die Heimat zogen. „Harburg ist zu meiner Heimat geworden“, betont do Carmo immer wieder. Im Sommer wird der 61-Jährige zum zweiten Mal Großvater, deshalb ist sein aktueller Plan für den Ruhestand auch nur für einige Wochen: Nach der Verabschiedung geht es ab in den Süden – in den Urlaub nach Frankreich und natürlich auch Portugal. Weitere große Pläne hat der begeisterte Harley-Fahrer vorerst nicht: „Ich habe in meinem Leben so viel geplant, das mache ich jetzt erstmal weniger…“
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