Stadtwerke-Chef warnt
Strom- und Gaspreise steigen langfristig weiter
(os). Die Energiekosten erreichen derzeit in Deutschland ein Rekordniveau, nicht zuletzt wegen des Krieges in der Ukraine. Viele Bürger haben Angst, dass sie sich bald die Rechnungen für Gas und Strom nicht mehr leisten können. Mit Recht? Das WOCHENBLATT fragte bei Dr. Christian Kuhse, Geschäftsführer der Stadtwerke Buchholz, nach.
Die Preise würden in allen Bereichen weiter steigen, weil die Nachfrage nach Gas, Strom, Aluminium, Holz, Holzpellets oder Lebensmittel sehr groß ist, erklärt Kuhse. Man müsse aber unterscheiden: Während die Preise für Heizöl und Benzin - die Verbraucher merkten es beim Tanken - bereits kurzfristig nach oben schossen, sei das bei den Strom- und Gaspreisen in diesem Jahr eher nicht zu erwarten. Grund: Viele Energieversorger hätten für das laufende Jahr vorgesorgt. "Wir kaufen unsere Energie im Voraus über einen längeren Zeitraum ein", erklärt Kuhse. "Dadurch haben wir die Energie für unsere Kunden für das laufende Jahr vertraglich zu guten Konditionen gesichert. Aber auch wir können uns nicht von der aktuellen Preisexplosion an den Märkten entkoppeln, sodass wir unsere Preise auf Sicht erhöhen müssen. In welcher Höhe, hängt vom weiteren Verlauf der Entwicklung ab."
Energieexperten raten dazu, trotz des Ukrainekrieges und der Unsicherheit Ruhe zu bewahren. In einer Krise hektisch zu handeln, sei nie gut, weil man immer die Angst mitkaufe, sagen sie. Es sei klug, kühlen Kopf zu bewahren, da z.B. etwa 50 Prozent des Erdgases, das in Deutschland verbraucht wird, aus Russland geliefert wird. Kurzfristig habe man keine Alternative zu diesen Rohstofflieferungen, betont Kuhse.
Langfristig müsse man sich gleichwohl Gedanken machen, welches die richtige Energiequelle ist, um die Versorgung sicherzustellen. Spannend werde in diesem Zusammenhang die Stromversorgung für die E-Mobilität, z.B. in großen Ladeparks entlang der Autobahnen.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
Webseite von Oliver Sander | |
Oliver Sander auf Facebook | |
Oliver Sander auf YouTube |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.