terra fährt dreieinhalb Mal am Tag um die ganze Welt
Buchholzer Spedition feiert ihr 40-jähriges Bestehen / Firma überführt 60.000 Fahrzeuge pro Jahr
os. Buchholz. Die Spedition terra begann als Kleinunternehmen in einem normalen Wohnhaus. Heute ist die Firma der führende deutsche Anbieter für den Transport von LKW, Bussen und Mobilkranen auf eigener Achse sowie im multimodalen Verkehr per Schiff und Bahn. Am heutigen Mittwoch, 28. Februar, besteht das Unternehmen auf den Tag genau seit 40 Jahren. Gefeiert wird das Jubiläum mit einer internen Veranstaltung für die Mitarbeiter.
Nach mehreren Stationen in der Transport- und Logistikbranche entschloss sich Bodo Tietz im Jahr 1978 zusammen mit seiner Ehefrau Hilke, seine eigene Spedition zu gründen. Firmensitz war das eigene Wohnhaus am Heidekamp in Buchholz. Fast ihr gesamtes Guthaben investierten Bodo und Hilke Tietz in den Kauf eines Fernschreibers sowie eines Autotelefons. Zu Beginn, so beschreibt es Bodo Tietz in seinem Buch "I came by terra" über die Firmengeschichte, seien seine Blicke immer zum Fernschreiber gegangen: Wann gibt es die ersten Aufträge? Lange zu warten brauchte er nicht, wobei gleich der erste Auftrag eine logistische Meisterleistung wurde. 15 Lkw sollten in die iranische Hauptstadt Teheran überführt werden. "Können Sie das?", fragte der Auftraggeber. "Natürlich", kam es aus Buchholz zurück. Wobei das nur die halbe Wahrheit war, aber damals wie heute gilt: "Geht nicht gibt's nicht bei terra." Als Dienstleister sorgt das Unternehmen dafür, dass alle Aufträge zur Zufriedenheit der Kunden erledigt werden.
Das Unternehmen entwickelte sich im Laufe der Jahre sehr gut, wobei terra u.a. von der Osterweiterung der EU profitierte. Stets ein großes Plus war, dass Firmenchef Bodo Tietz immer wusste, wo sich seine Fahrer gerade befinden, und so schnell auf neue Aufträge reagieren konnte - und das alles ohne GPS.
Zeitig holte Bodo Tietz seine Söhne ins Unternehmen: Andreas (geb. 1970) stieg im November 1994 ein, Michael (geb. 1973) stieß im Mai 1998 hinzu. "Unser Vater hat uns ermöglicht, das Unternehmen in den vergangenen 20 Jahren maßgeblich mitzugestalten", erklärt Andreas Tietz. Vater Bodo Tietz zog sich sukzessive zurück.
Immer nur bergauf ging es für die Spedition nicht. Die Weltwirtschaftskrise in den Jahren 2008 und 2009 erwischte die Firma voll, die Geschäftsführung musste mit einem Krisenmanagement gegensteuern, das auch Entlassungen beinhaltete. Als Reaktion bauten die Gebrüder Tietz später auf eine Diversifikation von terra: Neben der Spedition wurden andere Branchen erschlossen, z.B. der Immobilienmarkt durch die Gründung der "terra Real Estate".
Die Spedition, die von Michael Cordes und Axel Schneidt geführt wird, hat heute rund 150 kaufmännische Mitarbeiter und einen Pool aus bis zu 1.000 Fahrern. Pro Jahr überführt terra rund 60.000 schwere Fahrzeuge - rund 70 Prozent Lkw, 20 Prozent Busse und 10 Prozent Mobilkrane. Im vergangenen Jahr legten die "terra"-Fahrer zusammen rund 36 Millionen Kilometer (!) zurück.
An die spektakulärsten Aufträge erinnern sich Michael und Andreas Tietz gern. Dazu gehörten u.a. die Überführung von mehreren hundert Coca-Cola-Lkw ins russische Wladiwostok Ende der 1990er Jahre - inklusive Abladen bei minus 45 Grad Celsius - und der Transport alter Panzer aus NVA-Beständen nach Griechenland, Spanien und in die Türkei.
Auch für die Zukunft ist die terra Spedition gut aufgestellt. Das Unternehmen investiert z.B. in die Digitalisierung und setzt auf eine terra-App, mit der die Fahrer noch schneller ihre Positionen durchgeben können. Zudem verfolgt terra intensiv die Entwicklungen von selbstfahrenden Lkw. "Aufgrund dieser technischen Möglichkeiten wird sich unsere Transport-Dienstleistung in den kommenden 20 Jahren stark wandeln", sagt Michael Tietz voraus.
Redakteur:Oliver Sander aus Buchholz | |
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