Weinende Kinder, verstörte Tiere
"Rennstrecke" in Dornbusch erregt Anwohner

André Weseloh mit seinen Töchtern und einer Freundin sowie Mini-Pony "Herr Baum" an der "Rennstrecke"  | Foto: ig
  • André Weseloh mit seinen Töchtern und einer Freundin sowie Mini-Pony "Herr Baum" an der "Rennstrecke"
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  • hochgeladen von Stephanie Bargmann

ig. Dornbusch. André Weseloh ist entsetzt. "Hier wird häufig mit mehr als 150 Stundenkilometern in den Ort gerast. Manchmal werden sogar Rennen gefahren." Er habe nach Mitternacht schon Autos nebeneinander fahrend und rasend erlebt, so der Betreiber von "Weselohs Tierleben". Dabei sei die vorgeschriebene Geschwindigkeit 50 Stundenkilometer.

Vor zwei Jahren haben Anne und André Weseloh einen ehemaligen Bauernhof an der Dornbuscher Straße 116 erworben. Seitdem hat sich viel verändert: Gehege wurden gebaut, Ställe renoviert, der Garten komplett neu gestaltet und die große Scheune für Veranstaltungen hergerichtet. Auch stand der Hof schon als Film- und Fotokulisse sowie für große Veranstaltungen zur Verfügung.

Unbeschreiblicher Lärm

Für seine Familie und seine Tiere habe er eigentlich Stille im Drochterser Ortsteil Dornbusch gesucht, erzählt Weseloh. Er habe nicht ahnen können, dass er an einer Rennstrecke leben würde. Es sei jedenfalls unglaublich, was er und seine Familie erdulden müssen, wettert der Tierspezialist. "Unbeschreiblicher Lärm in den Nachtstunden und auch tagsüber viel Krach durch zu hohe Geschwindigkeiten und bremsende Autos." Die Tiere auf seinem Hof und auf der Nachbaranlage mit Pferden würden darunter leiden, sich geradezu verkriechen. "Und unsere beiden Töchter stehen häufig weinend im Schlafzimmer, weil sie durch den Lärm geweckt werden und nicht schlafen können." Auch die Überquerung der Straße sei für den Nachwuchs lebensgefährlich. Deshalb fahren er oder seine Frau Anne die Kinder - obwohl sich die Schule in der Nähe seines Hauses befindet - mit dem Auto zur Grundschule.

"Blitzer würde sich finanziell lohnen"

Seine Bitte an den Landkreis: "Häufiger mal einen Blitzer einsetzen." Vielleicht helfe auch ein stationäres Blitzgerät. Weseloh ist sich sicher: Das würde sich für den Landkreis auch finanziell lohnen. Auch behalte er sich vor, mit Anliegern eine besondere Aktion an der "Rennstrecke" zu starten. "Dann machen wir mit Schildern auf die Misere aufmerksam."

• Was der Landkreis zu der Rennstrecke und möglichen Maßnahmen sagt, lesen Sie in einer der nächsten WOCHENBLATT-Ausgaben.

Redakteur:

Dirk Ludewig aus Stade

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