Turbulenzen bei Fußball-Regionalligisten SV Drochtersen/Assel (D/A)! Nach der Pleite gegen Hannover 96 II – die Kehdinger unterlagen mit 0:3 – zog die Vereinsführung die Notbremse, entband Coach Frithjof Hansen von seinem Amt. Es war das dritte Spiel in Folge ohne Dreier. Zu viel für die Kehdinger Führungsetage: "Der Aufritt unserer Mannschaft gegen Hannover hat jetzt doch dazu geführt, dass D/A die Zusammenarbeit mit Trainer Frithjof Hansen nicht fortführt", teilte der Verein mit. Ein Nachfolger wurde schnell gefunden: Mit Oliver Ioannou übernimmt ein bekanntes Gesicht das Amt des Cheftrainers.

Hansen hatte die erste Mannschaft von D/A zu Beginn der Spielzeit 2022/23 übernommen und in seiner Premierensaison als Alleinverantwortlicher auf Rang acht geführt. Für die aktuelle Runde hatte sich D/A allerdings deutlich mehr ausgemalt, zählte bei vielen Trainern auch zum Favoritenkreis der Liga. Die Realität sieht aber anders aus: Derzeit steht Drochtersen nach nur zwei Siegen aus zehn Partien auf Rang 14. "Der Schritt ist uns schwergefallen, weil Frithjof eigentlich zu D/A passt. Aber letztlich hat ihm zuletzt auch das nötige Glück gefehlt, das man für den Erfolg braucht", so Sportdirektor Sören Behrmann.

Ioannou kehrt in sein altes Wohnzimmer zurück. Von 2015 bis 2022 war der heute 34-Jährige ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft, lief 168-mal für den Regionalligisten auf. "Während seiner aktiven Zeit hat Oliver hohes Ansehen bei seinen Mitspielern und im gesamten Verein erworben", lobt Präsident Rigo Gooßen. „Olli weiß genau, wie unser Verein tickt. Er kennt große Teile der Mannschaft und wird dem Team nach unserer Überzeugung schnell wieder alte D/A-Tugenden einprägen. So ein bisschen erinnert mich das an Enrico Maaßen, dem seinerzeit nach seiner aktiven Zeit die Übernahme des Traineramts bei D/A angeboten wurde.“ Lars Jagemann als neuer Co-Trainer und die beiden bisherigen Assistenten Markus Zimmermann (Co-Trainer) und Christoffer Schellin (Torwarttrainer) werden unterstützend mitwirken. Zuletzt hatte Ioannou einen Trainerposten bei Victoria Gesmold übernommen, stieg in der ersten Saison in die Landesliga Weser-Ems auf.

Die neue „Handschrift“ war beim hochdramatischen Pokalkrimi am vergangenen Dienstag vor rund 4.500 Zuschauern in der Meppener Hänsch-Arena schon zu erleben – auch wenn die Partie beim Liga-Rivalen mit einer 7:8-Niederlage endete. Der Traum vom Landespokal-Finale platzte. Bis zur 95. Minute hatte der SV Meppen mit 2:0 geführt. In der 95. und in der 100. Minute trafen Moritz Göttel und Maximilian Geißen für Drochtersen/Assel und erzwangen das Elfmeterschießen. D/A zeichnete sich durch großen Kampfgeist aus und agierte mit Leidenschaft. Ioannou: „Wir liegen hinten und kommen wieder ran.“ Das nächste Heimspiel: am Sonntag, 8. Oktober, um 15 Uhr gegen Jeddeloh.