Erinnerung an länderübergreifenden Unterricht
Ehemaligentreffen von Elbmarschern 50 Jahre nach Schulende
Ein ganz besonderes Wiedersehen feierten kürzlich Ehemalige der alten Geesthachter Realschule (heute Volkshochschule) 50 Jahre nach ihrer Entlassung.
"Das Besondere an der Klasse war, dass sie länderübergreifend war. In den 1960er und 1970er Jahren durften die 'Putenbieter' aus der niedersächsischen Elbmarsch noch die weiterführenden Schulen in Schleswig-Holstein besuchen", berichtet Rudolf Wieberneit aus Tespe, der das Treffen organisiert hatte. "Der ÖPNV war zu der Zeit noch sehr eingeschränkt und oft mit längeren Wartezeiten für die Elbmarscher verbunden. In den Sommermonaten wurde daher alternativ gern das Fahrrad für den Schulweg nach Geesthacht genutzt", so Wieberneit weiter.
Der länderübergreifende Unterricht sei womöglich auch eine Reminiszenz an die Zeit gewesen, als Marschacht und Geesthacht als Ort "Hachede" gemeinsam auf einer Seite der Elbe lagen. Daran erinnert noch heute ein Gedenkstein am Rathaus in Marschacht.
Als die Ehemaligen jetzt ihre frühere Schule besuchten, wirkten die Räume dort viel kleiner als früher. Hatte die Abschlussklasse seinerzeit über 30 Schülerinnen und Schüler, fanden nun nicht einmal die 27 Teilnehmer des Wiedersehens einen Sitzplatz in der Klasse. Schnell löste der damalige Klassenlehrer Karl-Uwe Sperling das Rätsel: "Früher war die Bestuhlung ganz anders, da passte das.“
"Zusammengehalten wurde der Klassenverband auch nach Schulende durch die alle zehn Jahre arrangierten Treffen. Da im Laufe der Jahre alle sesshaft geworden waren, war es einfach, die Klasse zum '50-Jährigen' zusammenzubringen", berichtet Rudolf Wieberneit.
Die digitale Medientechnik (E-Mail und „WhatsApp“) bot zusätzliche Chancen für eine schnelle Umsetzung des Treffens und die Aufrechterhaltung der Kontakte. So ist es das Ziel der Klasse, sich in Zukunft einmal jährlich zu treffen.
Der inzwischen 97 Jahre alte erste Klassenlehrer der „10b“, Gerhard Perschke, ließ sich entschuldigen und wünschte "seiner" Klasse einen schönen Abend, den sie im "Marschachter Hof" in Marschacht verbrachte. Dort im festlichen Saal wurden bis weit nach Mitternacht Erinnerungen ausgetauscht, bevor man sich mit dem Versprechen verabschiedete, sich schon bald wiederzusehen.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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