"Nähen statt Bilder malen"
Stoffmasken von Kunstverein und Landfrauen

Auch die Landfrauen aus dem Landkreis Harburg beteiligen sich an der Näh-Aktion | Foto: Kreislandfrauenverein
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(ce/bim). Der Verbrauch von Mund-Stoffmasken in den Krankenhäusern Buchholz und Winsen ist aufgrund der Corona-Krise um das Zehnfache gestiegen. Pro Monat werden in beiden Häusern derzeit 80.000 Masken benötigt. Doch auch in der heimischen Quarantäne innerhalb der Familien wird jede einzelne Maske dringend gebraucht. Das hat auch den Verein "WIR - Kunst und Kultur in der Elbmarsch" dazu bewogen, Pinsel, Farbe und Leinwand beiseite zu legen und anderweitig kreativ zu werden: Innerhalb kürzester Zeit fertigten die Mitglieder 250 wiederverwendbare Masken aus Leinen oder Baumwolle für Arztpraxen, Drogerien, Krankengymnasten, Fahrer von Krankentransporten und für Seniorenheime.
Und die Nachfrage steigt weiter. Derzeit läuft die Produktion für weitere 150 Masken, insbesondere für Seniorenheime. Die Masken werden an alle belieferten Einrichtungen und Gruppen gegen eine kleine Spende abgegeben.
"Wir nähen jetzt, statt Bilder zu malen“, schmunzelt "WIR"-Vorstandsvorsitzender Michael Böhm und zeichnet eine weitere Maske vom Papier auf den Stoff. "Ich habe meinen erheblichen Bestand an Leinentischdecken beigesteuert“, erklärt Vorstandsmitglied Monika Pallasch. "Hier sind sie derzeit sinnvoller angebracht als auf festlichen Tafeln. Wenn 'WIR' wieder feiern dürfen, nehmen wir eben Papierdecken“, so Pallasch. "Knapp werden bei der Maskenherstellung gerade Gummibänder“, ergänzt die ebenfalls im Vorstand aktive Christine Böhm. "Für rund 400 Masken benötigen wir auch etwa ebenso viele Bänder." Wer mit Material aushelfen kann, meldet sich per E-Mail an info@wir-kunstundkulturinderelbmarsch.de.

Landfrauen helfen

Der Niedersächsische Landfrauenverband hat eine Aktion gestartet, im Rahmen derer die Mitglieder Mund- und Nasenmasken nähen (das WOCHENBLATT berichtete). Auch im Landkreis Harburg wird in den 15 Ortsvereinen fleißig genäht, unter Beteiligung der Jungen Landfrauen.
Diese Masken sollen den Einrichtungen, bei denen Bedarf besteht, zur Verfügung gestellt werden. "Dabei werden keine medizinischen Mundschutze hergestellt, sondern solche, die im Pflege- oder Privatbereich zum Einsatz kommen können", betont Kreislandfrauenvorsitzende Sybille Kahnenbley. "Natürlich näht jede Landfrau für sich. Kontakt halten wir über die digitalen Medien." Nähere Informationen erhalten Interessierte per E-Mail an: info@landfrauen-harburg.de. Auch bei den Landfrauen werden die Gummibänder für die Masken allmählich zur Mangelware. Wer vorzugsweise drei Millimeter starkes Hutgummi abzugeben hat, kann sich ebenfalls per E-Mail melden.
Bislang wurden etwa 600 Mund- und Nase-Bedeckungen fertiggestellt. Die Vereine nähen für die Pflegeeinrichtungen in ihren Dörfern, auch die Polizei oder die Feuerwehren haben schon welche abgeholt. "Der großen Nachfrage im privaten Bereich können wir gar nicht gerecht werden. Hier geben wir derzeit nur noch nach vorheriger Nachfrage an der Sammelstelle im Eingangsbereich der Landwirtschaftskammer in Buchholz welche heraus", so Sybiller Kahnenbley. "Wir haben uns sehr über die vielen Stoffspenden gefreut, können aber derzeit keine mehr annehmen. Die angenommenen Stoffspenden müssen erstmal verarbeitet werden."

Eine Nähanleitung für eine Behelfs-Mund-Nasen-Maske finden sie hier

Auch die Landfrauen aus dem Landkreis Harburg beteiligen sich an der Näh-Aktion | Foto: Kreislandfrauenverein
Beim Fertigen der Masken: Peggy Böhm (li.) und Christine Böhm vom Elbmarscher Kunst- und Kulturverein Foto: Verein WIR Elbmarsch
Auch sie näht fleißig Stoffmasken: Heike Teschke vom Landfrauenverein Pattensen und Umgebung | Foto: Arno Teschke
Redakteur:

Christoph Ehlermann aus Salzhausen

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