Elbmarscher Samtgemeinde-Bürgermeister zieht Jahresbilanz
"Wir haben vieles erreicht"
ce. Elbmarsch. "Wir haben vieles erreicht, vieles angeschoben, vorangebracht und vollendet", erklärt der Elbmarscher Samtgemeinde-Bürgermeister Rolf Roth mit Blick auf den jetzt von ihm vorgelegten Rückblick auf 2019. Darin setzt er unter anderem folgende Schwerpunkte:
• Städtebauliche Entwicklung:
Hierfür fiel im Januar mit einer - so Roth - "großartig besuchten" Auftaktveranstaltung der Startschuss. Nach zwei weiteren Workshops und einer Arbeitssitzung der Räte in der Elbmarsch sollen in diesem Jahr die Ergebnisse präsentiert werden können.
• Standort der Rettungswache:
Der Samtgemeinderat forderte einstimmig in einer Resolution vom Landkreis Harburg, die rettungsdienstliche Versorgung sicherzustellen. "Derzeit hat es den Anschein, dass der Rettungsstützpunkt zumindest vorübergehend bis zum Abschluss der Landkreisplanung nach Eichholz verlegt werden soll, und das halte ich für eine erste hervorragende Nachricht für unsere Bürger aus der östlichen Samtgemeinde", betont Rolf Roth.
• Ganztagsschule Binnenmarsch:
Mit der Grundschule Binnenmarsch nahm bereits die zweite Grundschule den Ganztagsbetrieb auf. Als nächste Maßnahme steht der Ausbau der Grundschule Stove zur Ganztagsschule an. Hierfür haben im Dezember die Bauarbeiten begonnen.
• Elbdeich-Grundschule Drage:
Der angedachte Ausbau der Grundschule Stove sorgte in 2019 für teilweise hitzige Debatten. Für die Grundschüler aus dem direkten Stover Einzugsbereich würde eine einzügige Schule genügen. Damit auch die Grundschüler aus der rund drei Kilometer entfernten Außenstelle Drennhausen aufgenommen werden können, wurde jedoch der Beschluss gefasst, den Standort Stove zweizügig auszubauen. Die Leiterin der Drager Elbdeich-Grundschule riet laut Rolf Roth aus pädagogischer Sicht davon ab, in Drennhausen eine kleine Außenstelle mit gegenüber Stove stark eingeschränktem Angebot zu unterhalten. Die Landesschulbehörde stimmt einer weiteren, gleichberechtigten Ganztagsschule in Drennhausen (Baukosten: rund zwei Millionen Euro) nicht zu. "Eine Lösung ist hier noch zu finden, wobei zu berücksichtigen sein wird, dass die Unterhaltung eines Netzes von Ganztags- oder Grundschulen mit Abständen von drei Kilometern für jeden gemeindlichen Haushalt eine gewisse Herausforderung darstellen dürfte", gibt Roth zu bedenken.
• Finanzen:
Lagen die Schulden Ende 2018 noch bei 6,2 Millionen Euro, so werden sie bis Ende dieses Jahres nach Schätzungen der Samtgemeindeverwaltung auf 10,3 Millionen Euro angestiegen sein. "Das ist überwiegend der regen Bautätigkeit der Samtgemeinde geschuldet, und ein Ende ist noch nicht abzusehen", so Rolf Roth. In den kommenden Jahren sind der Neubau des Feuerwehrgerätehauses Schwinde/Stove, der Ausbau der Grundschulen Stove und Marschacht, womöglich auch der Grundschul-Außenstelle Drennhausen und der Neubau eines Jugendhauses vorgesehen. Zudem plane man wichtige Investitionen etwa in die Ausrüstung der Freiwilligen Feuerwehren und in die Abwasserbeseitigung.
Die Gemeinden Tespe, Drage und Marschacht müssten auch in 2020 wieder mit 400.000 Euro bezuschusst werden, weil sie andernfalls die vom Land beschlossene beitragsfreie Kinderbetreuung nicht mehr bezahlen könnten. "Diese Aufgabe haben die Gemeinden freiwillig vom Landkreis Harburg übernommen, über die Finanzierung herrscht noch keine Einigkeit", räumt Rolf Roth ein. Das Defizit aus der Kinderbetreuung in der Elbmarsch beziffert er mit über zwei Millionen Euro in 2019. "Als Samtgemeinde haben wir dafür zwar keine Zuständigkeit, aber natürlich können und wollen wir die Gemeinden damit nicht im Regen stehen lassen. So wie jetzt kann es allerdings nicht ewig weitergehen."
• Glasfaser:
"Erfolgsprojekte" sind laut Rolf Roth das Glasfasernetz der Samtgemeinde Elbmarsch und die eigens hierfür gegründete samtgemeindeeigene Gesellschaft öffentlichen Rechts "Elbmarsch Kommunal Service" ("ElbKom"). Die Samtgemeinden Bardowick und Gellersen erhalten auch das schnelle Internet aus der Elbmarsch, die erforderlichen Bauarbeiten sollen in diesem Frühjahr abgeschlossen sein. Anschließend wird die ElbKom rund 9.000 Kunden haben.
Der Verwaltungschef richtet schließlich unter anderem seinen Dank auch an alle ehrenamtlich Engagierten: "Ihnen ist es zu verdanken, dass die Elbmarsch kein Ort ist, an dem man sich befindet, sondern an dem man sehr gut und glücklich lebt."
Roth betont aber auch, dass die Samtgemeinde die "Finanzen in den Griff bekommen" müsse. Um weiter handlungsfähig zu bleiben, gelte es, "kräftig zu sparen".
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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