Es ist vollbracht: Bereits seit vergangenem Herbst sind die Sanierungsarbeiten an der Mühle Anna-Maria in Mulsum offiziell abgeschlossen. Jetzt erfolgt eine offizielle Einweihungsfeier: Am Sonntag, 21. April, lädt der Mulsumer Heimat- und Kulturverein zu einem bunten Fest ein.

Der Tag beginnt mit einem Gottesdienst um 10 Uhr im Zelt vor der Mühle, die Predigt hält Lektor Jens Both. Es schließt sich gegen 11.30 Uhr eine kleine Einweihungszeremonie mit Grußworten an. Dann beginnt ein buntes Unterhaltungsprogramm für die ganze Familie. "Unter anderem wird es musikalische Walking-Acts geben", verrät Marko Hohmeister. Der Mulsumer hat im März den Vorsitz des Heimat- und Kulturvereins von seinem langjährigen Vorgänger Hans Wilhelm Tiedemann übernommen. "Es war ein Rollentausch", verrät Hohmeister. "Zuvor war ich Hans Wilhelm Tiedemanns Stellvertreter, jetzt ist er meiner."

Besucherinnen und Besucher haben die Gelegenheit, die Mühle zu besichtigen und sich über die Arbeit des Vereins zu informieren. Für Kinder gibt es Kinderschminken und eine Hüpfburg. Für das leibliche Wohl ist u.a. mit Köstlichkeiten vom Grill gesorgt, am Nachmittag locken dorfgemachte Torten und Kuchen von den Mulsumern. Das Fest wird gegen 17 Uhr ausklingen.

Die historische Mühle Anna-Maria in Mulsum, errichtet 1843, ist ein beliebtes Ausflugsziel, das insbesondere im Sommer zahlreiche Fahrradtouristen aus der Samtgemeinde Fredenbeck und auch von weiter her anzieht. 2018 wurde das Denkmal vom Mulsumer Heimat- und Kulturverein gekauft. Dieser füllt seitdem die Mühle nicht nur mit Leben, sondern kümmert sich auch um deren Erhalt. Hierfür wurden im vergangenen Jahr umfassende Sanierungsarbeiten durchgeführt. Dazu gehörten Dämmung von Fußboden und Decke, zusätzliche Fensterverglasungen und der Einbau von Brandschutztüren. Die Galerie erhielt ein neues Geländer und einen neuen Holzboden und an Dach und Außenhaut wurden die alten Bitumenschindeln gegen eine neue Zinkverkleidung ausgetauscht. Die nach einem Sturmschaden beschädigte Windrose wurde saniert und erneut montiert. Zudem wurde in die Elektrik und moderne Heizelemente investiert und das Gebäude dahingehend digitalisiert, dass die Räume jetzt auch für kleine Tagungen und Seminare genutzt werden können. Ein Plattformlift und Außenrampe machen das Gebäude barrierefrei. Zudem wurde in einen Anbau mit Aufbereitungsküche, WC und Abstellraum investiert.

Insgesamt kosteten alle Bau- und Sanierungsmaßnahmen rund 600.000 Euro. "Unsere ursprüngliche Kalkulation vor der Pandemie belief sich auf zirka 499.000 Euro", erzählt Marko Hohmeister. "Wir mussten jedoch bereits zu Beginn der Bauphase aufgrund der extrem gestiegenen Materialkosten nachkalkulieren." Zum Glück gelang es dem Verein, neben den bereits akquirierten auch neue Förderungen einzuholen. So bleibt ein Eigenanteil von relativ überschaubaren 20.000 Euro. Der Löwenanteil (73 Prozent) der Finanzierung wird durch eine Förderung des Amts für regionale Landesentwicklung (ArL) aus Lüneburg bestritten. Weitere Finanzspritzen kommen vom Landkreis Stade, der Gemeinde Kutenholz, der VR-Stiftung und der örtlichen Volksbank, der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und der Kreissparkasse Stade sowie der Bingo-Umweltstiftung Niedersachsen.