Melanie Meyer sucht Betroffene zum gegenseitigen Austausch
Selbsthilfe für chronisch Kranke in Fredenbeck
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- Melanie Meyer
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sb. Fredenbeck. Menschen mit chronischen Krankheiten gelangen oft an ihre Grenzen - körperlich und emotional. Plötzlich können sie nicht mehr so, wie sie wollen. Nicht nur die Krankheit an sich ist belastend, sie prägt auch den Alltag im Beruf und im Privaten. Das weiß Melanie Meyer (40) aus Deinste aus eigener Erfahrung. Vor einigen Jahren wurde bei ihr eine seltene chronische Krankheit festgestellt. Jetzt möchte sie in der Samtgemeinde Fredenbeck eine Selbsthilfegruppe für chronisch Kranke gründen.
"Gemeinsam können Betroffene und deren Angehörige besser lernen, die gesundheitlichen, sozialen und seelischen Probleme, die mit einer chronischen Erkrankung verbunden sind, besser zu bewältigen", sagt Melanie Meyer. Dass geteiltes Leid halbes Leid sein kann, weiß sie aus Erfahrung. Seit einem Jahr leitet sie gemeinsam mit der Fredenbecker Pastorin Heide Wehling-Keilhack einen Trauerkreis. "Dabei geht es nicht nur um Gespräche, es wird auch gemeinsam etwas unternommen", erzählt Melanie Meyer. "Das schwebt mir für die Selbsthilfegruppe auch vor."
Bei den Teilnehmern solle die Art der chronischen Erkrankung keine Rolle spielen. Denn viele Probleme seien ähnlich. Zudem gäbe es für seltene chronische Krankheiten wie ihre beispielsweise gar keine Selbsthilfegruppen in der Nähe. "In meinem Fall wäre die nächste in Hamburg - die Fahrt dorthin wäre für mich viel zu anstrengend." Auch solle die Fredenbecker Selbsthilfegruppe für jedes Alter offen sein. "Ich würde mich allerdings freuen, wenn sich auch Jüngere wie ich in der Gruppe finden würden", sagt Melanie Meyer. Sie selbst ist aufgrund ihrer Erkrankung inzwischen in Erwerbsminderungsrente. Als gelernte Krankenschwester mit Palliativausbildung verfügt sie jedoch über ein fundiertes Fachwissen rund um Themen wie Reha, Rente oder Schmerztherapie, das sie gern in der Selbsthilfegruppe weitergeben möchte. Für Treffen würde die Kirchengemeinde Fredenbeck einen Raum im Gemeindehaus zur Verfügung stellen. "Und natürlich könnte man auch mal gemeinsam etwas unternehmen", sagt Melanie Meyer.
Wer bei der Selbsthilfegruppe dabei sein möchte, meldet sich bei Melanie Meyer unter Tel. 04149-900839 oder nimmt per E-Mail Kontakt auf: melanie.meyer30@freenet.de.
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