Fußweg-Verbot für Fahrradfahrer: „Im Würgegriff der Rad-Ideologen“

- Führt einen Feldzug in eigener Sache: Karin Sager
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ADFC-Vize-Vorsitzende Karin Sager setzt ihren „Feldzug“ fort - und vergisst dabei die Bürger abzuholen.
mum. Hanstedt/Brackel. Der ideologische Feldzug von Karin Sager (Asendorf) geht in die nächste Runde. Nachdem die Vize-Kreisverbands-Vorsitzende des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) bereits in Hanstedt den Zorn der Bürger heraufbeschwor, zettelt sie nun in Brackel die nächste „Radfahrer-Revolte“ an. Ist dann der Rest des Landkreises an der Reihe? Sager stellte beim Landkreis einen Antrag, der alle Radfahrer in Hanstedt auf die Straße zwingt. „Ich bin davon überzeugt, dass wir Radfahrer auf der Straße sicherer sind, als auf dem Gehweg“, so Karin Sager damals. Jetzt trudelte ein ähnlicher Antrag von ihr für die Gemeinde Brackel beim Landkreis ein.
Die Konsequenz: In Hanstedt wurden die bisher vorhandenen, im ADFC-Jargon „blaue Lollies“ genannten Schilder (sie zeigen an, dass Radfahrer und Fußgänger den Bürgersteig gemeinsam nutzen müssen), abgenommen und durch Fußwegschilder ersetzt. Seit dem müssen alle Radfahrer ab zehn Jahren die Straße nutzen.
Das eigenwillige Handeln der Asendorferin schmeckte den Hanstedtern gar nicht. Man sagt, der Ort sei im „Würgergriff von Radideologen“. Fast 1.000 Unterschriften wurden gesammelt, zu einer Info-Veranstaltung der Gemeinde kamen mehr als 100 Besucher - alles ohne Erfolg. In Hanstedt werden die Radfahrer auch weiterhin gezwungen, auf der Straße zu fahren. Die Breite des Fußwegs reiche nicht für eine gemeinsame Nutzung von Radfahrern und Fußgängern aus, heißt es aus der Kreis-Verwaltung. Man befürchte, dass die Kommune bei einem Unfall zwischen Radfahrer und Fußgänger haftbar gemacht werden könnte.
Offensichtlich ist Abstimmung innerhalb des ADFC ein Fremdwort. „Wir haben einen großen Fehler gemacht und bitten diesen zu verzeihen!“ Mit diesen Worten versuchte Dieter Bisping, der Vorsitzende der Hanstedter Ortsgruppe des ADFC, noch Mitte Juli die Wogen zu glätten. „Wir werden uns dafür einsetzen, dass jeder selbst entscheiden kann, wo er mit dem Rad fahren möchte“, versprach Bisping. Ein Wort, an das sich Sager offensichtlich nicht gebunden fühlt, denn in Brackel fand im Vorfeld keine öffentliche Informationsveranstaltung statt.
Kommentar
Der falsche Weg
Der ADFC ist auf dem besten Weg, jeglichen Kredit zu verspielen. Das ist schade, denn der Verein hat wahrlich seine Berechtigung. Die Mitglieder sollten versuchen, die Menschen dazu zu motivieren, aufs Rad zu steigen. Zurzeit läuft das anders: Hinter dem Rücken der Bürger werden Änderungen auf den Weg gebracht, die nur einige wenige ADFC-Mitglieder wollen.
Frau Sager ist nicht allein auf dem Rad unterwegs. Es gibt jede Menge Radfahrer - nicht nur Kinder und Senioren - die sich auf der Straße unsicher fühlen. Sie werden jetzt gezwungen, auf der Straße zu fahren. Macht man so das Radfahren attraktiver?
Sascha Mummenhoff
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Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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