"Zur Not wird abgeschleppt"
"Dorfkrug"-Inhaber Günther Killer bittet die Hanstedter, Rücksicht auf seine Mieter zu nehmen.
mum. Hanstedt. Günther Killer, der gemeinsam mit seinem Sohn Sven Eigentümer des "Dorfkrugs" in Hanstedt ist, liegt sehr an einem harmonischen Miteinander. "Wir sind neu im Dorf", sagt der "Killtec"-Gründer. "Und ich möchte, dass die Hanstedter sehen, dass wir als Investoren gute Absichten für den Ort haben." Ein Beispiel: Nachdem die Familie das Gebäude im Herzen Hanstedts gekauft hatte, schränkte sie das Parken auf ihrem Grundstück nicht ein, obwohl es dafür nie bestimmt gewesen sei. Als die Bauarbeiten begannen, ließ Günther Killer auf dem Gelände hinter dem Haus eine provisorische Fläche als Parkplatz herrichten. 1.000 Quadratmeter standen dort für etwa 50 Autos zur Verfügung.
Wie wohl sich die Killers in Hanstedt fühlen, zeigt auch die Tatsache, dass Sohn Sven mit Partnerin Kathi und Tochter Paulina in den "Dorfkrug" gezogen sind. "Wir fühlen uns hier richtig zu Hause", sagt das Paar.
Jetzt ist der "Dorfkrug" nahezu komplett fertig. Von den 22 Wohnungen sind nur noch fünf nicht vermietet. Die Bäckerei Soetebier, die im "Dorfkrug" eine moderne Filiale eröffnet hat, ist zudem ein beliebter Treffpunkt im Ort geworden. Die Fertigstellung des "Dorfkrugs" und die Beliebtheit des Bäckers führen nun jedoch zu einer Herausforderung. "Da der Parkplatz leider von vielen Fremdparkern genutzt wird, finden sowohl Mieter als auch Kunden keinen Parkplatz", sagt Killer. Täglich beobachte er, wie die Leute ihr Fahrzeug auf dem "Dorfkrug"-Parkplatz abstellen und dann in Geschäfte oder Arztpraxen in der Umgebung gehen. Ob es sich um Angestellte, Kunden oder Patienten handelt, könne er nicht sagen. "Ich muss aber dafür sorgen, dass für die 'Dorfkrug'-Mieter ausreichend Stellplätze zur Verfügung stehen", so Killer. Aus diesem Grund hat er jetzt Schilder aufstellen lassen. Seit gut zwei Wochen ist gut zu erkennen, welche Parkplätze vermietet sind und welche für die Soetebier-Kunden bestimmt sind. Öffentliche Parkplätze gibt es nicht mehr.
Das Fazit: "Leider hat die Beschilderung nichts an der Situation geändert", so Killer. Immer noch würde es viele Fremdparker geben. Und diesen schmeckt die neue Regelung offensichtlich gar nicht. Einige der Schilder wurden bereits beschädigt. Killer bittet darum, dass die Leute dort parken, wo sie Kunden oder Patient sind. "Sollte es nicht besser werden, dann bleibt mir nichts anderes übrig, als kostenpflichtig abschleppen zu lassen", so Killer.
Parken ist ein Dauerthema
Obwohl es in Hanstedt reichlich Parkplätze gibt, ist Parken ein Dauerthema. Zuletzt haben sich einige Unternehmer auf einen gemeinsamen Weg verständigt (das WOCHENBLATT berichtete). Auf dem Edeka-Parkplatz gibt es seit Ende vorigen Jahres keine Tickets mehr für Autofahrer, die vergessen haben, eine Parkscheibe ins Auto zu legen. Künftig werden Dauerparker mit Hilfe einer freundlichen Erinnerung - platziert hinter den Scheibenwischern - daran erinnert, dass es sich um einen Kundenparkplatz handelt.
So macht es auch Paul Steinkraus. Die Parkplätze vor dem Mode- und Kaufhaus Dittmer stehen kostenlos zur Verfügung. "Wir beobachten aber, dass einige Parkplätze bereits vor Ladenöffnung besetzt sind und auch erst spät am Nachmittag wieder verlassen werden", so Steinkraus.
Edeka-Chef Siegfried Dalinger und Steinkraus beobachten leider immer wieder, dass Mitarbeiter anderer Betriebe und Pendler die Stellplätze im Zentrum dauerhaft besetzen. "Wir wollen das nicht mit Geldstrafen ahnden, sondern appellieren an alle Autofahrer, Rücksicht zu nehmen", so Steinkraus. Das Dauerparken hatte Michael Kölln dazu veranlasst, auf seinem Parkplatz hinter dem Ärztehaus Gebühren zu nehmen.
• In der Samtgemeinde Hanstedt sind so viele Autos pro Kopf registriert wie in keiner anderen Gemeinde - 771 Autos pro 1.000 Einwohner.
Redakteur:Sascha Mummenhoff aus Jesteburg |
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