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Jubiläumskonzert
150 Jahre Posaunenchor Bargstedt

Die Musiker und Musikerinnen des Posaunenchors freuen sich auf ein tolles Jubiläumsfest | Foto: W. Steffen
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  • Die Musiker und Musikerinnen des Posaunenchors freuen sich auf ein tolles Jubiläumsfest
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150 Jahre Posaunenchor Bargstedt - anlässlich dieses denkwürdigen Ereignisses laden die Musiker und Musikerinnen alle Interessierten zu einem Jubiläumskonzert am Samstag, 28. September, 19 Uhr, in die Bargstedter Kirche ein. Mit dabei sind auch Bläser und Bläserinnen aus den Chören der Umgebung, die dazu beitragen werden, dass es ein rundum schöner musikalischer Abend wird.

Der Eintritt zum Konzert ist frei. Im Anschluss gibt es einen Empfang im Gemeindehaus. Eine Festschrift, die auch die Daten für diesen Artikel liefert, wurde von Astrid Brinkmann und Katleen Dubbels erstellt, die wiederum auf die Chronik zum 777-jährigen Kirchenjubiläum der Bargstedter Kirche Bezug genommen haben. Darin hat der ehemalige Chorleiter, Jürgen Jarck, einen Bericht über die Entstehung des Posaunenchores verfasst.

Ein Blick in die Geschichte

Der Posaunenchor Bargstedt wurde am 8. Oktober 1874 - damals mit fünf Mitgliedern - auf Anregung des damaligen Pastors Borstelmann aus Ahlerstedt und einigen anderen Gemeindemitgliedern aus den Gemeinden Bargstedt und Ahlerstedt gegründet.
Aus dem Posaunenchor heraus entstand im Jahr 1885 ein gemischter Chor, der Kirchenchor, zu dem am Anfang 25 bis 30 Mitglieder gehörten. An den Übungsabenden war es damals so, dass zuerst der Posaunenchor übte (nur Männer durften Mitglied sein) und in der Zeit die Frauen handarbeiteten, und anschließend gemeinsam gesungen wurde.
Im Jahr 1900 wurde nachträglich das 25-jährige Bestehen des Posaunenchores auf einem Posaunenfest in Stelle bei Winsen/Luhe gefeiert. Am 25. Mai 1902 wurde das Posaunenfest in Bargstedt gefeiert. Durch Spenden, Kollekten und Mitgliedsbeiträge konnten in den Jahren 1902 bis 1908 neue Instrumente sowie die Posaunenbücher I und II von E. Kuhlo, aus denen zum Teil heute noch gespielt wird, angeschafft werden.
Der „Kaiserbass“ wurde durch Schenkung von 200 Mark von Seiner Königlichen Hoheit Herzog Ernst August von Cumberland und zu Braunschweig und Lüneburg angeschafft und anschließend 92 Jahre lang im Barg-stedter Posaunenchor gespielt. Er hängt jetzt im Posaunenmuseum im Bargstedter Kirchturm an der Wand.

Im Jahr 1924 feierte der Posaunenchor sein 50-jähriges Bestehen und im Jahr 1929 fand das Kreisposaunenfest in Bargstedt statt. Aus Anlass des 75-jährigen Jubiläums fand am Sonntag, 26. Juni 1949, das erste Landesposaunenfest der hannoverschen Landeskirche auf dem Missionsplatz hinter der Kirche statt. Es beteiligten sich 34 Vereine mit 409 Bläsern.

Im Jahr 1950 erschien ein neues Notenbuch für Posaunenchöre: „Lass dir unser Lob gefallen“. Damit gab es neue Musik und Klänge in den Chören. Bis zu dem Zeitpunkt wurde fast nur in B-Tonarten gespielt, und in dem Buch gab es dann Musikstücke mit Kreuztonarten.

Geübt wurde bis zu dem Zeitpunkt meistens in der Küche von Albert Tobaben in Wohlerst, aber auch an anderen Orten. 1964 wurde Claus „Vadder Fitschen“ nach 51 Jahren Mitgliedschaft und 40 Jahren Posaunenchorleitung verabschiedet. Danach übernahm der Lehrer und Organist Hans-Wolfgang Ziegeler die Posaunenchorleitung, zusätzlich zur schon ausgeübten Leitung des Kirchenchores. Er kümmerte sich auch um die Nachwuchsarbeit und nahm unter anderem auch Mädchen im Posaunenchor auf. Die Ausbildung wird vom Posaunenwart A. Dittmer aus Hüttenbusch übernommen. 1973 begann die zweite Nachwuchsgruppe mit sechs Interessierten, zu der Doris Winkelmann, geb. Müller, gehörte. Nach und nach fingen sechs weitere Geschwister an, und zusammen mit ihrem, mittlerweile verstorbenen, Vater spielten zeitweise acht Familienmitglieder gleichzeitig im Chor. Das dürfte ziemlich einmalig gewesen sein.

In der Folgezeit stieg die Zahl der Mitglieder weiter an, Instrumente wurden gekauft und alte repariert. 1979 wurde Ziegeler als Schulleiter pensioniert und verließ die Gemeinde. Neuer Leiter des Posaunenchores bis 1993 wurde Jürgen Jarck, ebenfalls Lehrer an der Bargstedter Grundschule. Auch er kümmerte sich um die Nachwuchsarbeit und startete alle zwei Jahre eine Anfängergruppe. Dadurch waren es 1987 schon 65 Mitglieder. Er sorgte dafür, dass neue Musik gespielt wurde - vom einfachen Volkslied über Bearbeitungen von Pop-Musik und Operettenstücken bis hin zum Swing.

Mit Johannes Meyer aus Hollenbeck hatte der Chor nicht nur einen langjährigen Bläser, sondern auch einen Busfahrer, der die Musiker zu vielen Posaunenfesten und Ausflügen gefahren hat.
Aus gesundheitlichen Gründen gab Jürgen Jarck die Chorleitung ab 2006 an Astrid Brinkmann ab, nachdem sie die Chorleiterausbildung absolviert hatte. Am 16. April 2006 wurde sie als neue Chorleiterin in ihr Amt eingeführt. Jarck blieb weiterhin Bläser und Ratgeber für den Chor.

Ab Herbst 2008 wurden durch Julia Müller, damals Mitglied im Posaunenchor und Lehrerin, wieder neue Kinder für den Chor ausgebildet, die nach zwei Jahren in den „großen Chor“ wechselten.
Als sowohl Astrid Brinkmann im Herbst 2013 als auch Julia Müller aufhörten, übernahm Jürgen Jarck erneut die Leitung des Chores und auch die Bläserausbildung. Die Anzahl der Bläser und Bläserinnen stieg wieder auf bis zu 50 Personen (inkl. Jungbläser) im Alter von acht bis 80 Jahren.

Im Juni 2016 fuhren 15 Mitglieder des Posaunenchores zum 2. Deutschen Evangelischen Posaunentag, der in dem Jahr in Dresden stattfand.
Im Juni 2017 fand ein Konzert des Posaunenchores mit 50 Bläsern in der Bargstedter Kirche statt, bei dem einige Bläser und Bläserinnen für ihren Einsatz im Posaunenchor geehrt wurden. Dazu gehörte der zu dem Zeitpunkt 83-jährige Georg Müller, der für 70 Jahre aktive Tätigkeit mit der selten verliehenen „Johannes Kuhlo Medaille“ geehrt wurde.

Im Laufe des Jahres 2019 wurde ein Herzenswunsch von Jürgen Jarck verwirklicht: die Anschaffung einer dritten Pauke, die beim Weihnachtskonzert 2019 ihren ersten Einsatz hatte. Zum Ende des Jahres 2019 beendete Jürgen Jarck nach insgesamt 40 Jahren seine Chorleitertätigkeit (insgesamt 33 Jahre als Chorleiter und sieben Jahre Bläserausbildung). Der Posaunenchor hat ihm viel zu verdanken, da er diesen über Jahrzehnte geprägt hat. Am 12.1.2020 wurde er im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes mit anschließendem Empfang im Gemeindehaus verabschiedet. Außerdem wurde Astrid Brinkmann nachträglich verabschiedet, da dieses im Herbst 2013 unterblieben war. Ebenfalls wurde Georg Müller, der bis 2019 aktiver Bläser war, nach 72 Jahren Mitgliedschaft im Posaunenchor verabschiedet.

Im Frühjahr 2020 übernahm Christine van Stryk aus Fahrendahl die Leitung des Posaunenchores, Franziska Wildebrandt kümmerte sich 2020 bis 2022 um die Jungbläserausbildung. Diese wurde Ende 2022 von Christine van Stryk fortgesetzt. Auch in der Corona-Zeit fanden die Chorproben statt, z. B. im Dorfgemeinschaftshaus in Reith, bei Familie Peters in Ohrensen oder bei Familie Fitschen in der Scheune. Während der Zeit absolvierten drei Mitglieder des Posaunenchores die Chorleiter-Ausbildung und übernahmen Anfang 2023 die musikalische Leitung von Christine van Stryck. Die organisatorische Leitung des Chores liegt bei Tina Peters.

Am 1. Oktober 2023 wurden Lea Heidelauf, Stefanie Heidelauf und Anja Bredehöft im Rahmen des Erntedank-Gottesdienstes offiziell in ihr Amt eingeführt.
Ein Highlight des Jahres 2024 war der dritte Deutsche evangelische Posaunentag, der vom 3. bis 5. Mai in Hamburg stattfand. An dem nahm ein großer Teil der aktiven Bläser teil, die dort auch sehr viel Spaß hatten.
Der nächste Höhepunkt ist jetzt das 150-jährige Jubiläum des Posaunenchores.

Redakteur:

Nicola Dultz aus Buxtehude

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