Barrieren werden beiseite geschafft
jd. Harsefeld. Die Rotenburger Werke bauen im Harsefelder Ortskern eine Wohneinrichtung für Behinderte.Neben Beruf und Familie sind die eigenen Wohnverhältnisse oftmals ausschlaggebend, ob jemand mit seinen Lebensumständen zufrieden ist. Wie und wo sie wohnen, ist für die allermeisten von großer Bedeutung. Der Wunsch, sich in den eigenen vier Wänden wohlzufühlen, gilt als ein elementares Bedürfnis. Das trifft gleichermaßen für Menschen mit und ohne Handicap zu. Dieser Ansatz liegt letztlich auch dem Wohnprojekt zugrunde, das die Rotenburger Werke in der Harsefelder Ortsmitte umsetzen wollen. Neben dem geplanten Gebäudetrakt mit 24 Wohnplätzen soll eine Tagesförderstätte entstehen, die den Behinderten eine individuell abgestimmte Therapie, eine gezielte Förderung und nicht zuletzt eine sinnvolle Beschäftigung bietet.
Die Einrichtung des evangelischen Diakonie-Verbundes stellt mit ihrem neuen Angebot in Harsefeld den behinderten Menschen in den Mittelpunkt: Er soll ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen und eine eigenständige Entscheidung treffen, wo und wie er wohnen möchte. "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Menschen mit Behinderung am liebsten dort leben wollen, wo auch nicht-behinderte Menschen gern leben", sagt Nikolai Simson, Pressesprecher der Rotenburger Werke. "Mittendrin in der Gesellschaft" heiße die Devise bei dem Projekt, dessen Baubeginn für April angepeilt ist.
Damit die Behinderten in der Lage sind, ihren Alltag weitgehend eigenständig zu organisieren, müssen sie sich barrierefrei bewegen können, so Simson. Entsprechend seien Wohnungen sowie Arbeits- und Therapieplätze zu gestalten. Um am "normalen" Leben in Harsefeld teilnehmen zu können, sei für Menschen mit Handicap die Nähe zu öffentlichen (Freizeit-)Einrichtungen und Geschäften wichtig. Als weitere entscheidende Faktoren nennt Simson die schnelle Erreichbarkeit von Bus und Bahn sowie kurze Wege bei Arztbesuchen.
Hinsichtlich dieser Anforderungen würden die Rotenburger Werke in Harsefeld ideale Bedingungen vorfinden, so Simson: "Die zentrale Lage im Ortskern ist für unser Behinderten-Wohnprojekt einfach perfekt." Mit der angeschlossenen Tagesförderstätte werde dem Einzelnen zudem die Möglichkeit gegeben, seine Kompetenzen und seine Selbstständigkeit zu erweitern. "Das Angebot der Tagesförderstätte stehe auch behinderten Menschen offen, die nicht in der Wohneinrichtung leben.
"Einen neuen Weg gehen die Rotenburger Werke bei der Zusammenarbeit mit dem Spielmannszug Harsefeld", erklärt Simson. Einzelne Räume der Tagesförderstätte würden abends und an den Wochenenden von den Musikanten für Übungszwecke genutzt werden. Diese Kooperation stehe exemplarisch für das inklusive Konzept, das die Rotenburger Werke in Harsefeld verfolgen, so Simson: "Unser Ziel ist ein selbstverständliches Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung, das durch die eine oder andere gemeinsame Aktion noch bestärkt wird."
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