Fred Carl erwartet Besserung durch Sanierung der Herrenstraße / Brunnen sind keine Alternative
Entspannung beim Wasser?
jab. Harsefeld. Der Hahn ist voll aufgedreht und dennoch kommt nur wenig Wasser aus der Leitung. Das erleben die Bewohner der Samtgemeinde Harsefeld an sehr warmen Tagen immer wieder. Auch wenn das Wetter derzeit die Probleme aus den Köpfen verdrängt, bleibt es dennoch bestehen - schließlich ist der Sommer noch lange nicht vorbei.
Entgegen der Meinung vieler Menschen in den sozialen Medien, investiert der Trinkwasserverband Stader Land jedes Jahr mehrere Millionen Euro in das Rohrnetz, um eine Versorgung mit dem streng kontrollierten Lebensmittel Wasser zu gewährleisten. Fred Carl, Geschäftsführer des Trinkwasserverbands, erklärt am Beispiel Harsefeld, dass nicht einfach nur ein Neubaugebiet in der Versorgung an das nächste gehängt wird und so alle von einer Seite her versorgt werden. Ein sogenannter Ringschluss sorgt dafür, dass das Trinkwasser von zwei Seiten ins Netz eingespeist wird. Somit sind die Menschen im hinteren Bereich des Wohngebiets keinesfalls benachteiligt. Zudem sei für das kommende Jahr in Harsefeld eine neue Druckerhöhungsstation geplant, so Carl. Wird wie in der Herrenstraße eine Straße komplett saniert, gehören auch die Rohre dazu. Die alten Leitungen haben sich mit der Zeit enorm zugesetzt, was die Leistung der Rohre erheblich senkt. Sie werden daher durch neue und größere Leitungen ersetzt. Carl erwartet, dass diese Maßnahme bereits zu einer Verbesserung in der Harsefelder Wasserversorung führt. Dennoch bleibt der beste Tipp, den Fred Carl auch weiterhin geben kann, die Spitzenzeiten beim Wasserverbrauch zwischen 19 und 21 Uhr zu meiden und auf andere Zeiten auszuweichen.
Wer mit dem Gedanken spielt, einen Brunnen in seinen Garten zu setzen, um in Zeiten des geringeren Wasserdrucks nicht auf beispielsweise die Gartenbewässerung verzichten zu müssen, den muss der Geschäftsführer des Trinkwasserverbands allerdings ein wenig enttäuschen. Nicht überall sei es möglich, Brunnen zu bohren - vor allem auf der Geest mit den sandigen Böden, so Carl. Auch wenn dem Trinkwasserverband solche Maßnahmen entgegenkommen würden, da sie das Wassernetz entlasten, seien sie dennoch mit sehr hohen Kosten - meist mehrere Tausend Euro - verbunden.
Möchte ein Hausbesitzer auf seinem Privatgrundstück dennoch einen Brunnen bauen, müsse er dieses Vorhaben beim Landkreis anzeigen, so Heiko Köhnlein vom Umweltamt des Landkreises Stade. In der Abteilung der Wasserwirtschaft werde dann entschieden, ob das Anzeigen reiche oder ob ein Antrag zur Genehmigung - also eine wasserrechtliche Erlaubnis - erfolgen müsse. Dies hänge unter anderem von der Tiefe der Bohrung ab sowie vom Standort des zukünftigen Brunnens. Nähere Fragen dazu beantwortet der Landkreis Stade, Abteilung Wasserwirtschaft. Auch auf der Internetseite www.landkreis-stade.de finden sich erste Informationen zum Brunnenbau. Auch Unternehmen, die solche Bohrungen vornehmen, können weitere Auskünfte über die Maßnahmen geben.
Redakteur:Jaana Bollmann aus Stade |
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