Millimeterarbeit mit dickem Rohr
Bauarbeiter sorgen dafür, dass bald grünes Licht für die Harsefelder Ortsentlastungsstraße gegeben wird.
Die Harsefelder Ortsentlastungsstraße ist im Prinzip seit Wochen fertiggestellt. Doch es fehlen noch die Ampeln. Die ließen sich bisher nicht installieren, weil unter dem Bürgersteig ein Kabelwirrwarr herrscht. Daher konnten keine Beton-Fundamente für die Ampeln geschüttet werden (das WOCHENBLATT berichtete). Doch dieses letzte Hindernis für die Freigabe der "Ortskernumgehung" ist jetzt beseitigt: Bauarbeiter rückten mit einem Bagger und einem Riesen-Rohr an. Das sechs Meter lange Stahlrohr ersetzt das Fundament: Der Ampelmast wird dort hineingesteckt und hat so sicheren Halt.
Auch wenn Frank Münster und sein Kollege Bernd Heitmann von der Stader Firma "Pfahlgründung König" mit grobem Gerät wie Vorschlaghammer und Stahlbolzen hantieren: Einfach "hau drauf und gut ist" läuft hier nicht. Mit einem Tieflader haben sie das Rohr zur Einmündung der Ortsentlastungsstraße gekarrt. Per Hydraulikrüttler soll das tonnenschwere Teil nun mit einem Druck von 300 bar tief in die Erde gerammt werden. "Das geht ratzfatz", sagt Münster, "das Ding haben wir in fünf Minuten versenkt."
"Bloß nicht die Wasserleitung ankratzen"
Doch bevor es losgeht, ist Millimeterarbeit gefragt: Münster zückt die Wasserwaage und kriecht in die Baugrube. Unten im Erdreich sind die Versorgungsleitungen freigelegt: Strom, Gas, Wasser, Telefon. Die Kabel und Rohre liegen kreuz und quer. Rot angepinselte Pflöcke markieren die Stelle, wo die dicke Stahlröhre hineinkommt. Sie wird passgenau von Baggerführer Heitmann platziert.
"Jetzt bloß nicht die Wasserleitung ankratzen", meint Heitmann. Bevor er den Rüttler anschmeißt, stopft er dünne Styropor-Platten rund um die Kabel. Sie sollen verhindern, dass die Ummantelungen beschädigt werden, wenn sich die rostige Röhre per Hochfrequenz-Takt in die Erde frisst. Dann drückt Heitmann auf den Startknopf: Mit lautem Dröhnen verschwindet das Rohr nach und nach im Boden. Die beiden Bauarbeiter haben ihre Aufgabe erledigt. Nun sind die Monteure dran, die für die Ampel zuständig sind. Von ihnen hängt es jetzt ab, wann grünes Licht für die Freigabe der Straße gegeben wird.
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