Wie geht es weiter mit der Walkmühle in Ohrensen? Grüne stellen Fragen an den Landkreis
jd. Stade/Ohrensen. Das Thema Walkmühle wird wohl auch die Politiker im Landkreis beschäftigen: Das Kreistagsfraktion der Grünen hat beantragt, sich mit der Zukunft der Jugend-Einrichtung auf der nächsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses am Dienstag, 12. April, zu befassen. Gleichzeitig legten die Grünen einen Fragenkatalog zum derzeitigen Sachstand vor. Auch das WOCHENBLATT bat um detaillierte Auskunft darüber, aufgrund welcher Brandschutz-Bestimmungen das Obergeschoss der Walkmühle nicht mehr betreten werden darf. Die Antwort vom Landkreis fiel recht einsilbig aus: Hintergründe wurden nicht erläutert.
Was seit Jahrzehnten selbstverständlich war, ist von einem Tag auf den anderen nicht mehr erlaubt: Wie berichtet, wurden die Harsefelder Pfadfinder, die die Walkmühle das Jahr über intensiv für Fahrten nutzen, quasi nebenbei darüber informiert, dass sie im oberen Stock nicht mehr übernachten dürfen. Nach Auskunft der Pfadis wurde zunächst als Begründung angeführt, dass das dortige Fenster zu schmal sei, um als Fluchtweg zu dienen. Nachdem bei einem Ortstermin deutlich wurde, dass diese Argumentation wenig überzeugend ist, legte der Landkreis nach: Plötzlich hieß es laut WOCHENBLATT-Informationen, dass die Holztreppe, die ins Obergeschoss führt, nicht den Brandschutz-Vorgaben entspreche.
Zugleich wurde seitens des Landkreises erklärt, dass man über einen Verkauf der Walkmühle nachdenke. Diese Aussage wiederum rief erheblichen Unmut bei den Pfadfindern hervor. Landrat Michael Roesberg machte die Walkmühle zur Chefsache und versicherte, die Interessen der Pfadfinder zu berücksichtigen. Mit diesen hat er auch bereits ein Gespräch geführt. Mit dabei: Harsefelds Rathauschef Rainer Schlichtmann. Offenbar wurde die Option ausgelotet, die Trägerschaft für die sanierungsbedürftige Walkmühle vom Kreis auf die Samtgemeinde Harsefeld zu übertragen. Doch die Harsefelder werden das alte Gebäude sicher nur übernehmen und sanieren, wenn mit ausreichenden Einnahmen durch die Vermietung an Gruppen zu rechnen ist.
Zunächst sind aber wahrscheinlich die Kreispolitiker am Zug: "Das Thema Walkmühle bedarf dringend einer sachlichen öffentlichen Erörterung", schreiben die Grünen in ihrem Antrag. Nach ihrer Meinung ist das Gebäude für die Kinder- und Jugendarbeit im Landkreis unverzichtbar. Es werde nicht nur von den Pfadfindern, sondern auch von anderen Gruppen genutzt. Die Grünen möchten vom Landkreis nun unter anderem in Erfahrung bringen, wie hoch die Kosten ausfallen, um die Walkmühle brandschutztechnisch in einen Zustand zu versetzen, der eine weitere Nutzung des Obergeschosses möglich macht.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.